Genau 161 Tage liegen zwischen zwei der wegweisenden Spielen für die erste Erstliga-Saison des FC Ingolstadt. Beide gegen Mainz, beide erfolgreich absolviert, beide mit 1:0 gewonnen. Schanzer Minimalismus und Kampfgeist at its best. Bevor wir also unseren Fokus auf das nächste Highlight diesen Jahres in Dortmunder Westfalenstadion richten, lassen wir noch einmal den vergangenen Spieltag Revue passieren.

Das erste Aufeinander nach der Winterpause wusste selten durch hervorragende Kombinationen, filigrane Ballbehandlung oder spektakuläre Torchancen geschweige denn Rettungsaktionen zu überzeugen. Stattdessen entwickelte sich, wie erwartet, ein zerfahrenes Spiel, in dem keine Mannschaft große Duftmarken setzen konnte. Dementsprechend konnte das Tor des Tages nur durch einen von Hartmann in der 41. Minute verwandelten Elfmeter besorgt werden, der zugegebenermaßen nicht unbedingt gegeben werden muss, aber unter Umständen als Ausgleich zu einem bereits vorhin nicht gepfiffenen Strafstoß gesehen werden kann.

 

Die Gäste hingegen hatten kurz darauf wohl mit eine ihrer besten Chancen, doch Özcan reagierte schnell und verhinderte den Ausgleich kurz vor der Pause. Die zweite Halbzeit erwies sich in der Folge als relativ unspektakulär. Unter´m Strich sackten die Schanzer verdiente bis etwas glückliche drei Punkte auf dem Weg zum Klassenerhalt ein und verbesserten sich um einen Tabellenplatz auf Rang 10. Der Schanzer Neuzugang Lezcano vom FC Luzern wurde spät in der Partie eingewechselt, fügte sich aber rasch in die Mannschaft ein und hinterließ einen positiven ersten Eindruck. Es bleibt zu hoffen, dass der teuerste Neuzugang des FCI aller Zeiten sich auch weiterhin kämpferisch in die leidenschaftliche Truppe von Ralph Hasenhüttl integrieren lassen wird. Kachunga kam dabei mal wieder von Anfang an zum Zuge, überzeugte aber nicht jeden auf den Rängen und vermutlich auch nicht auf der Trainerbank.

 

Apropos Ränge: Der aus knapp 500 bis 600 bestehende Mainzer Anhang hatte einiges an Material im Gepäck und präsentierten sowohl zur ersten als auch zweiten Halbzeit klassische Choreos, die man auch eher als minimalistisch (im positiven Sinne, da sie sich auf das wesentliche einer Choreo beschränkten) beschreiben könnte. Ja, Minimalismus ist irgendwo der rote Faden der sich durch diesen Spieltag zu ziehen scheint, denn auch die Stimmung auf der Südtribüne hatte nur sehr wenige Höhepunkte, die auch nur dann erreicht wurden, wenn der Schiedsrichter abermals eine zweifelhafte Entscheidung getroffen hatte, das Tor in der ersten Halbzeit mal außen vor gelassen. Auch optisch war es aus meiner Sicht ein minimalistischer (in diesem Fall euphemistisch für bescheidener) Auftritt von unserer Seite - ein Trend, den man schleunigst wieder in die andere Richtung drehen sollte.

 

Aber alles kein Problem, nächste Woche können wir unsere Stimmgewalt vor großen Publikum präsentieren, vielleicht ist dann der ein oder andere mal wieder etwas motivierter. Solange freuen wir uns über die drei Punkte und unseren halbwegs gesicherten Platz im Mittelfeld der Deutschen Bundesliga.

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