Nach 15 geholten Punkten in der Hinrunde, überwinterte der VfB nur auf Grund mehr geschossener Tore über den Abstiegsplätzen. Wirft man jetzt, nur wenige Spieltage später, wieder einen Blick auf die Tabelle, thronen die Stuttgarter in der Rückrundentabelle neben Bayern und Schalke auf den Europacupplätzen.

 

Und auch wenn die Schwaben am Ende der Saison wohl nicht international spielen werden, steht die Stuttgarter Fanszene (meiner Meinung nach) in Deutschland ganz weit oben. Beweis genug lieferte wohl mal wieder das Commando Cannstatt, das zu seinem 19. Geburtstag eine beeindruckende, dreiteilige Choreografie zu Beginn des Spiels zum Besten gab. Teil 1 & 2 war eine schöne Wendechoreo aus Stoffbahnen mit dem typischen CC'97 Buddy und dem Totenkopflogo. Teil 3 war wieder eine Blockfahne mit dem Buddy, umgeben von vielen weißen Fähnchen.

 

Als dann auch noch die Weiß-Roten die Initiative zu Spielbeginn ergriffen und Druck auf unsere Jungs ausübten, musste man fast glauben, dass die Stuttgarter an diesem Tag nicht nur auf den Rängen ausnahmslos überlegen sein sollten. Denkste. Nur wenige Minuten später zimmerte Bomber Hartmann das Leder unter die Latte. Die Freude war zwar groß, aber nicht von langer Dauer. Kosic lochte direkt vor der Süd ein (9.). Da die restliche erste Hälfte nichts nennenswertes mehr passiert ist, springen wir mal in die 2. Halbzeit. Nur fünf Minuten brauchten unsere Jungs um sich für das Hinspiel zu revanchieren – sollte man meinen. Kopfballmonster Leckie mit dem 2:1 und in der 61. Spielminute sollte das erste Tor im Schanzer-Dress von Neuzugang Lezcano durch ein phänomenalen Freistoßtor zu Buche stehen.

 

Drei Tore von unserem FC Ingolstadt diese Saison ist gefühlt wie Weihnachten, Geburtstag und Ostern an einem Tag. Umso bedauerlicher, was danach kam. Zuerst hatte Lezcano das 4-1 auf dem Fuß, verzog aber. Hätte Schiri Gräfe nach dem starken Ziehen von Tyton auf den Punkt gezeigt, hätte es vielleicht doch 4-1 gestanden, aber hätte hätte Fahrradkette, sollte wohl nicht sein. Hektik und Unsicherheit prägte jetzt die Spielweise vom FCI. Und dann ging der VfB auch noch als gefühlter Sieger vom Platz, als der Anschlusstreffer in der 79. fiel und letztendlich auch noch der Ausgleich.

 

Das hätten sie sein können – die letzten Punkte zum Klassenerhalt. (Die letzten 4 Jahre ist kein Verein mit 35 Punkten mehr abgestiegen). Aber wie sagt man so schön: Lieber mit 3 kleinen Schritten das Ziel erreichen, als sich bei einem großen Sprung die Beine zu brechen...

 

Ein Wort noch zu Stimmung auf unserer Seite. Über weite Strecken monotones vor sich hingesinge mit Ausnahmen nach Toren oder in der Schlussphase – also eigentlich wie jedes Spiel. Nach circa einem Jahr ist weder von der Aufstiegseuphorie noch der „Heeeyyy- wir spielen Bundesliga-Euphorie“ nicht mehr viel zu sehen oder zu hören. Für mich unverständlich, wenn man sich mal bewusst macht, dass wir die ersten sind, die diesen wunderbaren Verein in seiner ersten Erstligasaison begleiten dürfen.

 

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