Dass die Schanzer irgendwann noch zur Heimmacht werden, schien noch vor wenigen Monaten unmöglich. Auswärtsrekordhalter in Liga zwei im letzten Jahr und auch der Start in die Bundesliga-Premierensaison glückte vor allem aufgrund dreier Auswärtserfolge. Auf einen Heimsieg musste man da deutlich länger warten, doch seither läuft’s: aus acht Heimspielen verloren die Schwarz-Roten nur eines und auch Nummer neun sollte erfolgreich enden: Champions League-Anwärter Mönchengladbach wurde mit 1:0 zurück nach NRW geschickt.

Das Spiel begann jedoch mit einem traurigen Moment: die Südtribüne gedachte dem in den Alpen verunglückten Ex-Schanzer Michael Schmidtberger mit einem Spruchband und die Mannschaft trug dementsprechend Trauerflor. Auch von uns an dieser Stelle unser aufrichtiges Beileid und viel Kraft an die junge Familie.

Wie schon fast gewohnt setzten der FCI auch den heutigen favorisierten Gegner von Beginn an unter Druck und bereitete diesem somit einige Schwierigkeiten. Einzige Schrecksekunde blieb die achte Minute, als Hahn plötzlich frei auf Özcan zulief, doch vom aus dem Nichts aufgetauchten Hübner den Ball noch vom Fuß gespitzelt bekam - Weltklasse-Aktion! Das sollte es dann aber auch mit den Offensiv-Qualitäten der auswärtsschwachen Gäste gewesen sein und der FCI nahm das Heft mehr und mehr in die Hand. Zum Führungstreffer sollte es zwar noch nicht reichen, doch waren auf der Südtribüne zur Pause alle recht zuversichtlich, was nicht nur am Auftritt unserer Jungs lag - auch die Stimmung war durchaus vielversprechend gestartet und hatte zumindest keinen drastischen Einbruch erlitten, wie das in der Vergangenheit leider allzu oft vorgekommen war. Zusätzlich gab es pünktlich um 16 Uhr noch ein Spruchband („III. Weg verrecke - Ingolstadt bleibt bunt“) der Supporters zum zeitgleich starteten Nazi-Aufmarsch des III. Wegs in der Innenstadt.

Im zweiten Abschnitt sollten dann Mannschaft und Fans noch einen draufsetzen: die Jungs auf dem Rasen schnürten den Gegner in deren Hälfte ein und Süd- und Osttribüne trieben sie dabei unermüdlich an. Dass sich trotz des 0:0-Spielstands eine der besten Heim-Atmosphären seit langem entwickelte, spricht für sich und ist definitiv ein Lob an jeden wert, der sich angesprochen fühlt.
Die Belohnung für diesen Auftritt folgte zum bestmöglichen Zeitpunkt: während des letzten lautstarken Wechselgesangs flankte Leckie, Cohen verlängerte und Hartmann brachte in der 88. Minute den Sportpark zum überkochten! Das Stadion erhob sich und weit über die Südtribüne hinaus, sah man Menschen zu "Wer nicht hüpft, der ist kein Schanzer" springen - geil!

Anschließend feierte man gemeinsam mit der Mannschaft und Moritz Hartmann am Megaphon in Form eines lauten "Schanzer das sind wir.." - und endlich traute man sich vom Klassenerhalt zu sprechen.

Noch ein Wort zum (wie der Rest des Stadions) ausverkauften Gästeblock: außer einem einigermaßen lauten Wechselgesang mit den Sitzplätzen war kaum was zu hören und sehen - vor allem in Hälfte zwei. Schwacher Auftritt.

 

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