Nach den drei Siegen in der englischen Woche hatte es der FCI versäumt nachzulegen und gegen Wolfsburg und Bremen verloren. Dass man in Leipzig in der Vorwoche einen Punkt geholt hatte war zwar ein weiterer Achtungserfolg, letztendlich zählen jedoch in der aktuellen Situation nur Siege und ein solcher war somit vor allem im vorletzten Heimspiel gegen den derzeit alles andere als erfolgreichen SV Bayer aus Leverkusen Pflicht.

Nicht nur weil es auf dem Rasen um den sportlich vielleicht letzten Strohhalm gehen sollte, war dieser Samstag für unsere Gruppe und so manchen anderen im Stadion kein Spiel wie jedes andere. In der ersten Spielminute verabschiedete sich die Südtribüne von einer geliebten Person, die in der Vorwoche viel zu früh und viel zu plötzlich von uns gegangen war. Die Aktion spiegelt nur einen Bruchteil unserer Dankbarkeit wider und ein Leverkusen-Spielbericht ist wohl kaum der richtige Ort all die Gedanken dieser Tage niederzuschreiben. Dennoch war es uns ein großes Anliegen so Abschied zu nehmen, wie sie es sich gewünscht hätte. Vielen Dank an dieser Stelle an alle auf der Süd, die uns in dieser Minute so manche Träne ins Auge trieben.

Das Spielniveau in Hälfte eins war selbst für ein Spiel des FCI unterdurchschnittlich schlecht und auch die Stimmung auf der Südtribüne kam nicht so recht in Fahrt. Der kurz vor gelb-rot stehende Leckie wurde zur Halbzeit durch Kittel ersetzt und eben dieser war es, der artistisch die Führung rund 20 Minuten vor Ende besorgte. Plötzlich war der Glaube wieder zurück, doch die Euphorie sollte nicht allzu lange bleiben. Der 17-jährige Havertz glich nur fünf Minuten später nach einer Ecke aus und zum Ende mussten die Schanzer eher froh sein nicht noch das Unentschieden zu verspielen.

So bleibt ein 1:1 aus einem Spiel in dem man eigentlich einen Sieg eingeplant hatte - wenn gleich man auch bei einer enttäuschenden Saison des Gegners nicht vergessen darf, dass ein Champions League Teilnehmer im Sportpark zu Gast war. Bitter ist, dass wieder eine Führung nicht über die Zeit gebracht werden konnte und die Luft somit immer dünner wird. Gerade aber an einem Tag wie diesem wurde uns aber auch vor Augen geführt wie unwichtig der sportliche Erfolg im Vergleich zu anderen Dingen ist.

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