Die Aufbruchsstimmung, die nach den erfolgreichen Spielen im Oktober und Anfang November geherrscht hatte war nach drei sieglosen Spielen wieder verschwunden. Und so ging es mit gemischten Erwartungen an einem Freitagabend zum Rückrundenauftakt nach Berlin, wo man ohnehin noch nie zuvor gewinnen konnte.

Die Anreise im Bus verlief ereignislos und so betrat man zeitig nach zweieinhalb Jahren wieder den Gästeblock der Alten Försterei. Dieser war aufgrund des geringen zu erwartenden Schanzer Fanaufkommen verkleinert worden und wurde dadurch am Ende voller als erwartet. Man könnte dies positiv sehen; so mancher Gäste-"Fan" kostete uns jedoch an diesem Abend aufgrund seines Alkoholpegels oder des mangelnden Verständnisses für Fankultur einige Nerven, sodass man eher wieder froh sein kann wenn diese Leute in ihre Löcher zurück kriechen.

Der Support gestaltete sich dann - trotz des ordentlichen Anteils der aktiven Szene - überaus schleppend und lustlos. Zwischenzeitlich wurde der Support aufgrund der kaputten Trommel quasi komplett eingestellt, was schlichtweg nicht unser Anspruch sein kann. Auch vom restlichen Gästeblock konnte man diesbezüglich wenig erwarten, während die Anzahl der erwachsenen Menschen, die offenbar nur auswärts fährt, um Spiel für Spiel mit einem übergroßen selbstgemalten Schild ein Trikot eines Spielers abzugreifen, stetig zu wachsen scheint.

Auf dem Rasen entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel zweier Mannschaften, die vor der Saison als Aufstiegsfavoriten gehandelt wurden und die ihren Erwartungen etwas hinterherhinken. Union hatte aus diesem Grund überraschend Trainer Keller gefeuert und dabei den erhofften Effekt verfehlt. Torlos und mit leichtem Übergewicht für die Hauptstädter ging es in die Pause. Die beste FCI-Chance hatte Lex vergeben.

Nach rund einer Stunde produzierte Morales einen der dämlichsten Strafstöße, den die Fußballwelt je gesehen hat - Skrzybski verwandelte zur Union-Führung. Doch dieser Rückstand schien die Schanzer endlich aufzuwecken und so traf Leipertz mit seinem ersten Treffer für die FCI-Profis nach schöner Pledl-Vorarbeit. Beide am Ausgleichstreffer beteiligten Spieler waren zuvor eingewechselt worden. Doch damit nicht genug: wenige Minuten später wurde Cohen völlig unnötig im Strafraum gefällt, sodass auch die schwarz-roten ihren Elfmeter zugesprochen bekamen. Lezcano verwandelte gewohnt aufreizend und sicher zum 2:1 für unsere Schanzer, was gleichzeitig die ersten drei Punkte in Berlin bedeutete.

Ein wichtiger Sieg somit im letzten Ligaspiel des Kalenderjahres, der uns den Anschluss an die Spitzenplätze halten lässt. Erfreulich auch, dass die oft kritisierte Mannschaft endlich mal Moral zeigen konnte und auch dank der Joker in der Lage war einen Rückstand noch umzubiegen.


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