Vor dem Rückspiel in Regensburg wurde man beim FCI nicht müde zu betonen, dass man Wiedergutmachung für die Niederlage in der Hinrunde betreiben und nur ein Sieg zählen würde. Es kam wie es kommen musste: Man konnte in Sachen Peinlichkeit nochmal eins draufsetzen.

In Kooperation mit anderen Fanclubs hatte unsere Gruppe Mützen organisiert, die ein einheitliches Auftreten aller Schanzer im ausverkauften Gästeblock ermöglichen sollte. Im Nachhinein muss man sich eingestehen, dass wir eine deutlich höhere Bereitschaft vieler Fans zur Erreichung dieses Ziels erwartet hätten. Am Ende sah der vollgepackte Gästeblock zwar ordentlich aus - von einem geschlossenen Bild war man aber weit entfernt. Da eine Choreo wohl nicht erlaubt worden wäre, entschlossen wir uns zu einem schlichten Fahnenintro mit Banner, was halbwegs ordentlich aussah.

Das Spiel startete perfekt, als Morales einen Pledl-Freistoß nach nur drei Minuten ins Tor verlängerte. Auch danach hatte der FCI alles unter Kontrolle ohne jedoch zu dominieren. Vor der Pause wurde Leipertz im Strafraum gefällt und Lezcano stellte vom Punkt auf 2:0, sodass man im Gästeblock zuversichtlich einem Auswärtssieg entgegenblickte.

Der Support blieb leider über die gesamte Spieldauer hinter den Möglichkeiten zurück und ein großer Teil des aus allen Nähten platzenden Gästestehblocks sah sich nicht dazu berufen die Mannschaft in diesem wichtigen Spiel angemessen zu unterstützen. Nachdem man in Solidarität mit der bundesweiten Protestaktion zur Freigabe aller Fanutensilien in den ersten 12 Spielminuten auf optische Unterstützung verzichtet hatte, gab es einige Fackeln der Supporters zu sehen. Der Stimmung gab dies leider nur kurzzeitig einen Schub.

Auf dem Rasen erfolgte dann Mitte der zweiten Halbzeit ein völlig unerklärlicher Bruch. Erst versenkte Wahl den Ball im eigenen Tor, dann vergab der eingewechselte Kittel beste Chancen auf die Vorentscheidung. Stattdessen wurde der Jahn immer stärker und zeigte große Moral, die dank gütiger Mithilfe der Schanzer Defensive im 2:2 und schließlich sogar im 3:2 für die Hausherren resultierte.

Innerhalb einer Viertelstunde hatte somit der selbsternannte Aufstiegsaspirant eine 2:0-Führung gegen einen Aufsteiger verspielt in einem Spiel, das man zuvor als "das Derby schlechthin" bezeichnet hatte. Dass vieles davon vorab wieder inhaltsloses Gelaber war, zeigte sich spätestens daran, dass mit Kutschke lediglich ein Spieler nach dem Spiel zum Block kam. Charakter sucht man diese Saison in unserer Mannschaft leider vergeblich.


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