Am 8.12.2008 gründete ein kleiner Haufen engagierter Jugendlicher eine Gruppierung, um gemeinsam die Spiele des FCI zu besuchen und die Mannschaft mit aller Kraft zu unterstützen – die Black Red Company. 5 Jahre später, nach einer rasanten Entwicklung, einem steten Auf und Ab mit vielen Höhe- und Tiefpunkten machte sich ebenjene Truppe und ihre im Verlauf der Jahre angesammelte Entourage auf den Weg in den wilden Osten, um im Kellerduell gegen Energie den Verein zu unterstützen, der seit mittlerweile 60 Monaten unsere gemeinsame Leidenschaft und unser Lebensmittelpunkt ist. Trotz des hohen Stellenwerts dieses Spieles konnten sich nur wenige aufraffen, den Weg nach Cottbus auf sich zu nehmen. Insgesamt dürften wohl circa 100 FCI-Anhänger die Donaustadt an der polnischen Grenze vertreten haben. Ein Bus, darunter ein einigermaßen passabler Haufen an BRC-Leuten, startete um kurz nach 8 den Trip, der wie gewohnt gesittet, zivilisiert und überhaupt nicht asozial verlaufen sollte.

 

Am Stadion erwartete uns eine angenehme Überraschung, der Ordnungsdienst im Stadion der Freundschaft hatte heute offensichtlich einen guten Tag erwischt. In der Vergangenheit musste man dort nämlich regelmäßig die Schuhe ausziehen, um zu verhindern, dass verbotene Gegenstände wie Schlagstöcke, Bengalos oder Panzer mit ins Stadioninnere geschmuggelt werden können. Cottbus somit in etwa das, was für Alice das Wunderland gewesen sein muss, nur eben für Fußfetischisten. An diesem Tag allerdings erwiesen sich die Ordner als gnädig und fast jeder durfte sein Schuhe anbehalten. Im Gegenzug entschieden wir, die Pyroshow für heute mal sein zu lassen. Apropos Fetisch..., äh Faschisten: Einzelne Cottbusser Fangruppierungen gerieten in letzter Zeit zu unrühmlichen Schlagzeilen, rechte Spinner traten offen auf und verbreiteten ihren geistigen Dünnpfiff. Der Druck auf die Geschäftsführung des FC Energie Cottbus nahm aufgrund dessen immer mehr zu und letztendlich verbot der Verein die Gruppierung „Inferno Cottbus“ und entzog dem lange für die Fotoseite nurenergie.de tätigen Fotografen die Innenraumakkreditierung. Optische Akzente setzte während der Partie daher lediglich Ultima Raka im Randblock des Stehplatzbereichs. Trotz des nicht allzu großen Haufens des harten Kerns zeigte die Fans ein gelungenes Intro unter dem Motto „3. Liga- nicht mit uns!“. Das Spruchband in aller Ehren, jedoch zeigt der Trend der Rot- Weißen in genau diese Richtung.

Nach einer starken Anfangsphase gingen die Schanzer durch einen glücklich abgefälschten Schuss in Führung, die zu diesem Zeitpunkt auch verdient war und wenig später eigentlich auch noch ausgebaut wurde, hätte der Schiedsrichter den Ball den Tatsachen entsprechend hinter der Linie gesehen. So konnte Cottbus noch vor der Pause ausgleichen und in der Folge immer mehr Druck aufbauen, doch die Elf von Trainer Hasenhüttl konnte das Unentschieden noch in die Halbzeit retten. Die zweite Halbzeit startete mit mehreren guten Chancen auf beiden Seite, ehe Moritz Hartmann uns mit dem 2:1 in der 77. Minute das beste Geschenk überhaupt zum fünfjährigen Jubiläum machen konnte. Nach einer nervenaufreibenden Schlussviertelstunde war der Sieg unter Dach und Fach und zugleich gelang der Sprung aus dem Tabellenkeller auf Tabellenplatz 13.

Zu unserem Support brauchen nicht viele Worte verloren werden- optisch warteten wir mit dem ein oder anderen Schwenker auf, akustisch konnten wir unsere Lieder ohne große Pausen runterspulen, auch wenn vielleicht der ein oder andere Gesang nicht unbedingt der Ernsthaftigkeit dieses Spiels angemessen. Es sprachen ja doch ein paar Liter Glühwein aus dem ein oder anderen Kopf. Besonders auf uns aufmerksam machen konnten wir freilich nicht – aber vielleicht schaffen wir das ja zum Zehnjährigen.

 

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