„Ingolstadt im Pokal?! - Kann man nur besoffen sehen!“ (Julian Günther-Schmidt).
Blickt man auf das letzte Jahr zurück, muss man dem 20 Jährigen Stürmer unserer U23, damals gegen Viertligist Kickers Offenbach, wahrscheinlich Recht geben. Auch dieses Jahr wurde uns wieder ein Regionalligist zugelost - die Spielvereinigung aus Unterhaching, die letzte Saison erst aus der dritthöchsten deutschen Spielklasse abgestiegen war. In der einzigen Drittligasaison des Vereins, musste unser Fußballclub 2010 zuletzt gegen die Vorstädter ran und konnte sein Rückspiel in Haching für sich entscheiden. Rein sportlich gesehen auch dieses mal eigentlich eine machbare Aufgabe... Jedoch wäre der Pokal ja nicht der Pokal, wenn er nicht seine eigenen Gesetze schreiben würde.
Dann war der Tag also gekommen und die Bundesliga startete in die neue Saison – mit dem FC Ingolstadt. In den vergangenen Monaten wurde viel über „diese Bundesliga“ geredet und geschrieben, aber wahrhaben wollte/konnte es irgendwie dann doch keiner so richtig. Acht vollgepackte Busse und etliche Privatfahrer, fanden sich im neuen Mainzer Stadion ein und letztendlich werden es um die 800 Ingolstädter bei diesem historischen Auftaktspiel gewesen sein, die sich doch das eine oder andere Mal Gehör verschaffen konnten. Der Mainzer Fananhang mit einer schönen Choreo zum Einlaufen. „Couldn’t be much more from the heart!“ – Eine Zeile aus dem Klassiker „Nothing else matters“ der Band Metallica prangte am Zaun. Dazu wurden weiße und rote Folientäfelchen im Block verteilt, die ein Herz ergaben. Einige Augenblicke später ersetzte man die Weißen durch Schwarze Täfelchen und eine Blockfolie mit dem Wortlaut „Moguntia“ (lt. Mainz) wurde ausgebreitet.
Dass du tatsächlich in der Bundesliga bist, wirst du erst vollständig verstehen, wenn du gegen Dortmund oder Bayern spielst. So oder so ähnlich ging es vielen, die noch immer nicht das gesamte Ausmaß der Entwicklungen der letzten Monate realisieren konnten. Dass dann die Spielplan-Bekanntgabe den BVB als ersten Heimspielgegner hervor brachte, war der nächste Höhepunkt einer aufregenden und unwirklichen Zeit. Die Geschäftsstelle des FCI leistete in den letzten Wochen überragende Arbeit, denn viele Bundesliga-Neuerungen waren auf eben jene Heimspielpremiere terminiert. So zum Beispiel auch die Außenbeschriftung der Südtribüne, die von den aktiven Fans entworfen wurde und rechtzeitig zum ersten Bundesliga-Heimspiel fertig wurde.
Trotz der vergleichsweise nahen Auswärtsdistanz und der komfortablen Bundesliga-Anstoßzeit 15:30 Uhr (geht's euch auch so, dass ihr da jedes mal nachschauen müsst, bevor ihr's glaubt?) begann der Tag für unsere Gruppe recht früh. Wie bei jeder Zug-Derby-Fahrt stand das obligatorische Gruppenfoto und die ein oder andere Halbe auf dem Programm, während manch einer im ESV-Stadion noch einen Blick auf das Spiel unserer U19 warf. Geschlossen mit den anderen Szene-Gruppen ging es schließlich um halb 12 zum Hauptbahnhof, um den ersten Auswärtstrip nach Augsburg seit über 4,5 Jahren zu starten. Mit der Zugfahrer-Zahl konnte man dabei zufrieden sein und die Fahrt verlief dank klimatisiertem Zug (war ja nicht DB) recht entspannt.
Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg - Das erste Spiel des FCI seit Monaten, in das ich mal wieder weitgehend entspannt gehen konnte. Zum einen weil erstmals seit Mitte April weder eine Choreo anstand noch der FCI vor dem nächsten historischen Triumph stand, zum anderen weil ich mir gegen den finanzstarken Gegner aus Niedersachsen kaum Chancen ausrechnete. Letzteres nicht einmal, weil ich unserem Team nicht zutraue gegen einen Champions League Teilnehmer zu punkten, sondern vielmehr weil ich ohne Erwartungen in jedes Saisonspiel gehen will, um mich anschließend umso mehr über Erfolge freuen zu können. Die Reaktionen beim Abpfiff zeigten, dass ich wohl nicht der einzige mit dieser Einstellung war.
Für den 5. Spieltag beschloss unsere Gruppe eine geschlossene ICE-Gruppenfahrt zum Auswärtsspiel zu machen, welche zusätzlich zur „Fasslfahrt“ ausgerufen wurde. Dementsprechend gut gelaunt, erreichten wir nach 6 Stunden den Bremer Hauptbahnhof, von wo wir uns in die Innenstadt aufmachten. Nach dem obligatorischem Besuch am Bremer Stadtmusikanten und dem Mannschaftshotel, gönnten wir uns noch eine Kleinigkeit zu essen, bevor wir uns gegen 2 Uhr am Weserstadion einfanden. Sichtlich schockiert wirkte der ein oder andere, als er den Gästeblock im Oberrang betrat – fanfreundlich und praktisch ist wohl was anderes.
Nach drei Auswärtssiegen und der fulminanten Schlussphase in Bremen stand nur drei Tage später die nächste Herausforderung in der ersten Bundesliga an. Mit dem HSV durfte ein Verein (und insbesondere dessen Fans) über 700 km one-way an einem Dienstag anreisen - die Fannähe der DFL bei ihren Ansetzungen ist und bleibt verblüffend. Dennoch war sowohl Heim- als auch Auswärtsbereich im Sportpark restlos ausverkauft.
Als Abschluss der englischen Woche stand das Auswärtsspiel im Müngersdorfer Stadion für den FCI an. Nach zwei Auswärtsfahrten in Liga zwei nach Köln ging es damit erstmals in der höchsten Spielklasse in die Domstadt. Zu diesem Anlass hatte sich die DFL das erste Freitags-Bundesliga-Spiel des FCI aufgehoben, 350km-Regel am Arsch. Die Anstoßzeit 20:30 lies dennoch die Möglichkeit zu, mit einer Abfahrtszeit um halb 2 zumindest den Schülern eine Chance zur Mitfahrt zu geben. Das damit verbundene Risiko der verspäteten Ankunft wurde in Kauf genommen, ging jedoch nicht ganz auf. Feierabendverkehr, Baustellen, Stau: Der Bus kam daher erst rund 15 Minuten nach Anpfiff am Stadion an.
Dass unsere Jungs auswärts bemerkenswerte Auftritte ablieferten, stand nicht erst vor dem 8. Spieltag der höchsten deutschen Spielklasse fest. Allerdings zaubert mir der erste Platz in der Auswärtstabelle doch ein Grinsen ins Gesicht. Ein ganz minimal klein wenig ernüchternder ist der Blick auf die Heimtabelle. Lediglich ein Punkt aus dem Spiel gegen die Wölfe, eine Tordifferenz von minus 5 und kein Heimtor in der Saison 2015/16. Alle waren gespannt, ob sich das heute gegen die Eintracht aus Frankfurt ändern sollte.
Wie doch die Zeit vergeht... Vor ein paar Jahren fuhren wir noch mit dem Auto an einem Freitag-Abend nach Stuttgart-Degerloch, um den FCI gegen die Zweitvertretung des großen VfB zu unterstützen, jetzt begibt man sich mit über tausend weiteren Schanzern zum Abschluss des neunten Erstliga-Spieltags ins Neckarstadion, um den FCI beim Tabellenletzten - der ersten Mannschaft des VfB Stuttgart - zu sehen.
Samstagabend, Bundesliga, Flutlicht an – die Hauptstadt ist zu Gast. Mit dabei gut 1500 Blau Weiße, jedoch ohne Ibisevic im Gepäck, der wegen der Roten Karte im letzten Spiel gesperrt wurde und dem Angriff der Herthaner merklich fehlte. Beeindruckend war das Einsingen des Gästeblocks bereits eine halbe Stunde vor Anpfiff. Hatten wir so auch noch nicht im Sportpark. Zum Einlaufen gab es zum Gedenken ein etwas zu langes Spruchband am Zaun der Blau-Weißen. Auf der Süd hingegen, entstand lediglich ein Meer voller Schwarz-Roten Schals - was mittlerweile sogar was her macht – sowie den gewohnten Schwenkern.
Sonderzug - yippie! Naja, die Vorfreude hielt sich in Grenzen, denn allzu viel Bock auf besoffen pöbelnde Eventies hatte ich nicht wirklich. Letztlich muss man aber sagen, war der Tag im großen und ganzen schon ganz in Ordnung, wenngleich man viele Gesichter (in voller Fan-Montur) sah, die man zuvor noch nie auswärts gesehen hatte (und bis zum nächsten Sonderzug wohl auch nicht mehr sehen wird). Nach rund acht Stunden rollte also der Super-Schanzer-Party-Express im Gelsenkirchener Hauptbahnhof ein und die rund 650 Schanzer wurden einigermaßen geordnet zur Schalker Arena gebracht, wo zumindest der größte Teil die letzte Hürde in Form der 1,6-Promille-Grenze erfolgreich meisterten.
Zum zweiten mal innerhalb einer Woche ging es für den FCI nach Nordrhein-Westfalen. Vergangenen Samstag zum letztjährigen Champions-League Teilnehmer Schalke 04, diese Woche zum diesjährige Teilnehmer Borussia Mönchengladbach. Hätte mir jemand vor einem Jahr diese Tatsache berichtet, hätte ich ihn wohl für verrückt erklärt - als FCI-Fan in einem Gästeblock eines über 50.000 Zuschauer fassenden Stadions, in dem vor wenigen Tagen noch Juventus Turin zu Gast war... Ja spinnst du?!
Die bereits dritte Länderspielpause in der laufenden Saison nutzte die aktive Szene, (wie bereits auch schon ein Jahr zuvor gegen Schweinfurt) um die Schanzer Amateure auch auswärts einmal wieder zu unterstützen, zumal diese aktuell eine gute Saison spielen und daher die Unterstützung auch in der Fremde verdient haben. Der Gegner diesmal war der unbeliebte Nachbar aus der Domstadt, gegen den man bereits im Hinspiel schon ordentlich vertreten war. So trafen sich ca. 100 Schanzer am Sonntagvormittag, um gemeinsam mit dem Zug nach Regensburg zu fahren. Dort angekommen wurde man bereits von der hiesigen Polizei erwartet und in Shuttlebussen zur neuen Continental Arena befördert. Mit einem Fußmarsch zum altehrenwürdigen Jahnstadion, wie es bisher der Fall war, ist das natürlich nicht zu vergleichen. Nachdem man den Domstädtern in der Vergangenheit des Öfteren zeigte, wer denn nun die Nummer 1 an der Donau ist, war man im Vorfeld durchaus gespannt, wie sich zum einen die Stimmungssituation in der neuen Arena verändert hat und zum anderen, ob es sogar unserer Zweitvertretung gelingen möge, den Derbysieg auf die Schanz zu holen.
Nach vier Wochen stand endlich mal wieder ein Heimspiel des FCI an. Genauer genommen spielte der "Abstiegs-Kandidat Nummer 1" beim "Abstiegs-Kandidat Nummer 2", zumindest wenn es nach so manchem Experten vor der Saison ging. Beide - die Schanzer genauso wie das "Wunder" aus Darmstadt - hatten einen guten Saisonstart zu verzeichnen, sodass sich eben nicht zwei abgeschlagene Mannschaften am Tabellenende, sondern aus dem Bundesliga-Mittelfeld (10 vs. 13) gegenüber standen.
Eine Woche nach dem genialen Heimsieg gegen Darmstadt, stand die nächste Auswärtstour auf dem Plan. Eine gewisse Vorfreude machte sich bei mir aufgrund des nächsten noch nicht besuchten Grounds breit. Und ganz im Gegenteil zur Innenstadt der Hannoveraner, fand das Stadion umhüllt von Bäumen in meinen Augen wirklich Gefallen. Eines der wenigen der Highlights an diesem Samstag. Die ein oder andere Diskussion, wie man nun in die niedersächsische Hauptstadt anreisen sollte, beendete die Bahn mit ihrem unschlagbaren Sparpreisangebot, was unsere Gruppe dankend annahm.
Nachdem uns Hannover gezeigt hatte, wie verrückt der Fußball sein kann und, dass uns nicht nur Dortmund mit einem etwas zu deutlichem 4-0 nach Hause schicken kann, erhoffte man sich beim heutigen Heimspiel gegen den Tabellenletzten aus Hoffenheim drei Punkte im Kampf gegen den Abstieg. Anlässlich des 7. Geburtstags unserer Gruppe, sollte der Mittelbereich der Süd in ein Meer aus Konfetti in der für uns typischen Farbkombination getaucht werden. Mit dem gesprayten Banner („7 Jahre BRC“) am Zaun, ergab das ein schönes Bild während des Einlaufen der Mannschaften. An dieser Stelle von mir ein herzliches Dank für die vergangenen Jahre – ihr seid die Besten!
Eines der aufregendsten und zugleich auch nervigsten Saisonspiele stand gegen den Rekordmeister aus München auf dem Programm. Warum dieses Spiel zu den sicherlich größten und interessantesten Begegnungen eines jeden Ingolstädters gehört, liegt auf der Hand. Stand so manch einer von uns - vor 6 Jahren zuletzt – im ESV-Stadion, um den FC Ingolstadt in der 3.Liga gegen die Amateure des FC Bayerns zu unterstützen, darf man heute doch tatsächlich zu einem „normalen“ Ligaspiel gegen die Welt-Elf um Trainer Pep Guardiola in die Allianz Arena reisen. Einfach unfassbar!
Wenn man kurz vor Weihnachten das Rechnen anfangen möchte, dann führt wohl keine Rechnung an den bisher geholten 20 Punkten vorbei. Wenn man dann noch bedenkt, dass in den letzten drei Jahren 35 Punkte zum Klassenerhalt in der Bundesliga ausreichend waren, erkennt man, dass scheinbar die halbe Miete bisher getan ist. Wenn man jetzt allerdings an die erste Zweitligasaison unseres FCI zurückdenkt, dann hört man freiwillig das Rechnen auf und hofft, dass die Jungs weiterhin so guten Fußball spielen, wie zuletzt gegen den großen FC Bayern und schlussendlich auch noch ein paar Zähler mehr auf unser Punktekonto scheffeln.
Genau 161 Tage liegen zwischen zwei der wegweisenden Spielen für die erste Erstliga-Saison des FC Ingolstadt. Beide gegen Mainz, beide erfolgreich absolviert, beide mit 1:0 gewonnen. Schanzer Minimalismus und Kampfgeist at its best. Bevor wir also unseren Fokus auf das nächste Highlight diesen Jahres in Dortmunder Westfalenstadion richten, lassen wir noch einmal den vergangenen Spieltag Revue passieren.
Eines der wohl meist erwarteten Spiele der Saison stand an – Dortmund auswärts. Nachdem man vor 6 Jahren noch auf der Roten Erde gespielt hatte, türmte sich, nach gut achtstündiger Fahrt mit dem 2. Sonderzug in der Saison, der größte Fußballspielort der Nation vor uns auf – das Westfalenstadion. Das gigantische Fassungsvermögen von 81.000 Plätzen wird einem noch bewusster, wenn man bedenkt, dass allein die Heimtribüne für 10.000 Zuschauer mehr ausgelegt ist, als unser komplettes Stadion in Ingolstadt. Imposant.
Das erste Heimderby gegen den FC Augsburg seit 5 1/2 Jahren stand an - nicht nur ein Duell gegen die 60 km entfernte Fuggerstadt sondern auch ein 6-Punkte-Spiel gegen einen Tabellennachbarn. Für die aktive Fanszene startete der Tag mit einem gemütlichen Weißwurstfrühstück im Weißbräuhaus, ehe es Richtung Sportpark ging. Selbiger war selbsterklärend auch heute wieder restlos ausverkauft.
Wolfsburg, du Stadt meiner Träume. Seit dem DFB-Pokalspiel vor einigen Jahren bei deinem VfL träume ich jede Nacht von dir und der erste Gedanke nach dem Bundesligaaufstieg war freilich: Juhu, endlich wieder ein Spiel im Fußballtempel VW-Arena. Hach.
Mit dem Heimspiel gegen den abstiegsbedrohten SV Werder stand definitiv eines der wichtigsten Spiele der Saison an. Das erkannten auch die Ingolstädter und sorgten erneut für einen ausverkauften Sportpark, wenngleich sich auf der Haupttribüne doch manche Lücken auftaten - Geschäftsbeziehungen lassen sich offenbar bei Sonnenschein und Champions League Gegner besser pflegen.
Die Spiele in Hamburg sind jedes Jahr ein Sonderfall. Auf die lange Busfahrt hat meistens kaum jemand Bock, geschweige denn, dass überhaupt ein Bus zusammen gehen würde. Dennoch kam bisher zu den Spielen im Millerntor immer eine recht beachtliche Anzahl an Gäste-Fans im Auswärtsblock zusammen, von denen man dann aber nur die wenigsten Gesichter kannte und der Support entsprechend ausfiel.
Englische Woche in der Fußball-Bundesliga und die DFL schickte mal wieder Fußballfans durch halb Deutschland. Zwar ist die Anstoßzeit 20 Uhr etwas sinnvoller als die der 2. Liga (17:30), dennoch dürfte wohl kaum ein Gästefan diese Woche ohne mindestens einen Urlaubstag überstanden haben. Dennoch war der Gästeblock des heutige Gegners - dem 1. FC Köln - überaus gut gefüllt und auch die Auslastung des Sportparks von 14.500 Zuschauern hätte es wohl vor wenigen Monaten noch nicht gegeben.
Nach unserem letzten Gastspiel bei Eintracht Frankfurt ist einiges an Zeit ins Land gestrichen. 1:1 war im Jahr 2012 das Endergebnis, Torschütze damals FCI-Jahrhundertlegende Akaichi. Seitdem hat sich viel verändert, aus der damaligen Startelf sind nur noch zwei Spieler beim FCI aktiv (Matip, Özcan). Nicht verändert hat sich hingegen das Ergebnis von damals, denn auch dieses Wochenende kam unsere Elf nicht über ein Unentschieden hinaus. Dabei gab es etliche Chancen, das Spiel für sich zu entscheiden – genauso gut hätte man aber auch ohne Punkte die Heimfahrt antreten können.
Nach 15 geholten Punkten in der Hinrunde, überwinterte der VfB nur auf Grund mehr geschossener Tore über den Abstiegsplätzen. Wirft man jetzt, nur wenige Spieltage später, wieder einen Blick auf die Tabelle, thronen die Stuttgarter in der Rückrundentabelle neben Bayern und Schalke auf den Europacupplätzen.
Berlin, Berlin, wir fahren (in der Liga, weil Pokal gibt’s bei uns nur ein Mal im Jahr) nach Berlin… Ganz gemäß diesem Slogan, machte sich die aktive Szene geschlossen, um 6:00 Uhr morgens, auf den Weg in die Hauptstadt zum Spiel gegen die, in dieser Saison durchaus überraschend starke, Hertha aus Berlin. Obwohl man im Hinspiel eine ärgerliche Niederlage gegen den Hauptstadtclub hinnehmen musste, war man - auch aufgrund der vorherigen Spiele (5 Spiele ohne Niederlage) – voller Hoffnung auch bei den Berlinern etwas mitnehmen zu können.
Das Heimspiel gegen den FC Schalke 04 machte für den FCI nach der Länderspielpause den Auftakt in eine Woche mit zwei Auftritten im Sportpark gegen Mannschaften aus dem oberen Tabellendrittel - es sollte ein Ingolstädter Feiertag werden.
Dass die Schanzer irgendwann noch zur Heimmacht werden, schien noch vor wenigen Monaten unmöglich. Auswärtsrekordhalter in Liga zwei im letzten Jahr und auch der Start in die Bundesliga-Premierensaison glückte vor allem aufgrund dreier Auswärtserfolge. Auf einen Heimsieg musste man da deutlich länger warten, doch seither läuft’s: aus acht Heimspielen verloren die Schwarz-Roten nur eines und auch Nummer neun sollte erfolgreich enden: Champions League-Anwärter Mönchengladbach wurde mit 1:0 zurück nach NRW geschickt.
39 Punkte stehen auf unserem Konto und ich behaupte jetzt einfach mal, dass der Klassenerhalt fix ist. Man munkelt sogar, dass der ein oder andere schon mit Partizan Belgrad oder Mailand liebäugelt, was für uns übersetzt bedeutet, dass wir ohne Abstiegssorgen die Reise nach Darmstadt antreten konnten. Für mich persönlich eines der Highlights der Saison. Schönes altes Stadion, kein unnötiges Bezahlsystem, guter Apfelwein. Ja, daugt mir da einfach. Die Hinfahrt verlief bis auf die Tatsache, dass manch einer seinen Alkoholkonsum nicht einschätzen konnte relativ unspektakulär. Letzteres wirkte sich sichtlich/hörbar negativ auf den Support im Block aus. Schamds eich!
Es gibt wenige Fixtermine, die man sich in mittelfristiger Zukunft im aktiven Fan-Leben setzt, ist man doch zu sehr vom sportlichen Verlauf einer Saison abhängig. Das Wissen um das 500-jährige Jubiläum der Reinheitsgebot-Verkündung in unserer schönen Stadt hatten wir jedoch schon seit Jahren und irgendwie war ebenso lange klar, dass die BRC diese Errungenschaft mit einer Choreo feiern würde. Nachdem die Supporters dem köstlichen Gerstensaft mindestens genauso zugeneigt sind wie wir, verständigte man sich schließlich darauf, dass sich die BRC um die Südtribüne kümmern würde, während die SU eine daran optisch angelehnte Aktion auf der Gegengerade organisieren wollte.
Was ist das nicht für eine geile Saison? Auswärtsspiele in Schalke, Dortmund, Bremen, Stuttgart, und und und. Teilweise nimmt man dann da auch noch was mit, seien es 3 Punkte, 1 Punkt oder ein Sack voll Erfahrung. Egal, erste Liga oida! Nur manchmal kommt die Sehnsucht zurück, die Sehnsucht nach alten Zeiten. Aber mit Hoffenheim wartet endlich der Gegner auf uns, der einen nostalgisch auf Zweit- und Drittligazeiten zurückblicken lässt. Hach ja, Hoffenheim, das ist der Glamour aus Sandhausen gepaart mit paderbornscher Extravaganz. Klar, dass da die ersten für solche Vereine offenbar unersetzlichen U18-Pöbelultras nicht weit weg waren.
Manch einer hatte auf diesen Tag hin gefiebert, der andere hatte mehr Befürchtungen als Hoffnungen: das erste Heimspiel des FCI gegen den großen FC Bayern. Befürchtungen, könnte man doch den Schanzer Sportpark nicht mehr wiedererkennen vor lauter Bayern-Fans oder aber man würde von Guardiolas Weltklasse-Elf nach deren Champions League-Ausscheiden vor wenigen Tagen und der noch nicht feststehenden Meisterschaft abgeschossen werden. Nun, was können wir sagen: sowohl organisatorisch als auch sportlich hielt sich alles im Rahmen.
Das Spiel gegen den großen FC Bayern wurde zwar ohne Punkte, aber trotzdem mit Bravour zu Buche geschrieben. Die Anzahl der Spiele des FCI an meinem Geburtstag häufte sich in den letzten Jahren und mit Aufstieg oder Abstieg war so ziemlich alles vertreten. Dieses mal konnten wir jedoch ziemlich entspannt die Reise nach Leverkusen antreten, da bis auf die bayerische Ranglistenkonstellation alles entschieden war. Also der Familie kurz die Geburtstagsfeier abgesagt und mit dem ein oder anderen Kasten Bier, den Bus gen Nordrhein-Westfalen bestiegen. Sogar Kuchen gab's (danke! :-) ).