Union auswärts - da war doch was... Hatte unser FCI noch nie in Berlin gewonnen, standen die Anzeichen dieses mal wirklich gut: Ungeschlagen in 2014, noch dazu seit acht Liga-Auswärtsspielen ungeschlagen. Die Erinnerungen an das Vorjahr selbstverständlich noch mehr als deutlich - hatte man doch die Siegchance in letzter Minute in Person von Micanski auf dem Schlappen und musste zusehen wie dieser den Elfer an die Querlatte schlenzte.
Anreise erfolgte dieses Jahr für uns per Bus - gemeinsam mit den Gruppen der Common Sense Crew und den Supporters - herzlichen Dank an dieser Stelle für die klasse Zusammenarbeit! Ein zweiter Bus kam ungefähr zeitgleich an, obendrauf noch etliche Privatfahrer, sodass man zumindest vom höchsten Gästeaufkommen Ingolstadts in der alten Försterei sprechen konnte. Vor allem auch der aktive Teil der Szene mit allen relevanten Gruppen und rund 35 Aktiven in akzeptabler Anzahl vertreten.
Die zeitlich etwas knappe Ankunft bedeutete für uns zügiges Aufhängen aller Zaunfahnen, um rechtzeitig zum Einlauf der "Eisern Union" Hymne zu lauschen. Diese lief noch, als der Ball bereits rollte und ehe man sich versah auch schon im Netz zappelte - Pascal Groß hatte doch tatsächlich die Rekordzeit des Tors am vergangenen Spieltag noch getoppt und satte 33 Sekunden nach Anpfiff auf Zuspiel von Cohen die Führung für unsere Jungs markiert. Der ein oder andere brauchte so ein paar Sekunden, um zu kapieren, was da gerade auf der gegenüberliegenden Torseite passiert war.
Der Stimmung sollte dieses frühe Erfolgserlebnis selbstverständlich Auftrieb geben. Im Rahmen unserer Möglichkeiten kann man deshalb durchaus von einem starken Auftritt sprechen: Der ein oder andere Gesang vielleicht im mit über 18.000 Zuschauern gefüllten Stadion zu vernehmen und vor allem optisch durchgehend stark. Die Mannschaft, bei der überraschend Hartmann und Gunesch nur auf der Bank saßen, tat ihr übriges dazu. Letzterer musste jedoch schon nach acht Minuten in die Partie eingreifen, da Marvin Matip mit Schlüsselbeinbruch ausgewechselt werden musste. Ein bitterer Rückschlag für unseren Kapitän, dem wir an dieser Stelle gute Besserung wünschen. Die Kapitänsbinde scheint in dieser Saison nicht wirklich Glück zu bringen...
Dass Union vor diesem Spieltag nur drei Punkte hinter dem Relegationsplatz stand, wurde dann aber doch streckenweise sichtbar und letztendlich großes Aufatmen, dass unsere Mannen mit der 1:0-Führung in die Kabine durften. Nichts desto trotz eine verdiente Führung, die durch Chancen von Groß und Caiuby durchaus höher hätte ausfallen können.
Auch nach der Pause hatten unsere Jungs Konterchancen, die aber meist zu ungenau ausgespielt wurden und somit Union weiter am Leben hielten. Die Nervosität im Gästeblock wuchs von Minute zu Minute und schließlich war sie wieder da - die letzte Minute. Es kam wie es kommen musste: Danilo mit einer dummen Grätsche an der Torauslinie, ein theatralischer Sturz von Brandy und der umstrittene Pfiff von Schiri Petersen (kicker-Note 5). Es bleibt jedem selbst überlassen, die Situation zu bewerten - aus meiner Sicht zumindest mit ein paar Stunden Abstand wohl vertretbar. Der Rest ist bekannt - Mattuschka ist eben nicht Micanski.
Für mich endete damit der Tag ähnlich wie im Vorjahr: mit Schmerzen im Fußgelenk. Ich sollte mir einfach mal merken, dass der Wellenbrecher stärker ist als ich...