Sonderzug - yippie! Naja, die Vorfreude hielt sich in Grenzen, denn allzu viel Bock auf besoffen pöbelnde Eventies hatte ich nicht wirklich. Letztlich muss man aber sagen, war der Tag im großen und ganzen schon ganz in Ordnung, wenngleich man viele Gesichter (in voller Fan-Montur) sah, die man zuvor noch nie auswärts gesehen hatte (und bis zum nächsten Sonderzug wohl auch nicht mehr sehen wird). Nach rund acht Stunden rollte also der Super-Schanzer-Party-Express im Gelsenkirchener Hauptbahnhof ein und die rund 650 Schanzer wurden einigermaßen geordnet zur Schalker Arena gebracht, wo zumindest der größte Teil die letzte Hürde in Form der 1,6-Promille-Grenze erfolgreich meisterten.
Der Schalker Gästeblock war zwar nicht ausverkauft dennoch für unsere Verhältnisse überaus gut gefüllt - am Ende mit rund 1500 Ingolstädtern. Eine positive Auswirkung auf die Stimmung war leider keinesfalls zu bemerken. Letztendlich waren es wieder die üblichen rund 100 Leute, die sich die Seele aus dem Leib schrien, während ein Großteil des Rests entweder mit ersten Auswirkungen der Hinfahrt kämpfte oder irgendwelche verwackelten Smartphone-Videos drehte, die sich kein Mensch jemals wieder anschauen wird. Aber hey - ihr wart dabei UND ihr habt es auf Video!
Auf dem Rasen schockierte Trainer Hasenhüttl so manchen mit der Berufung von Kachunga in die erste Elf, welcher nach mäßigen 56 Minuten ausgewechselt wurde ohne diese zu rechtfertigen. Von dieser Tatsache abgesehen zeigte der FCI jedoch sein Auswärts-Gesicht und stellte den großen Favoriten vor erhebliche Probleme. Doch nicht nur defensiv klappte vieles: Auch offensiv sollte (endlich) mal wieder einer reingehen. Zwar musste es ein Verteidiger richten, letztendlich aber scheißegal: Ausgerechnet Tobi Levels traf nach 39 Minuten zur Schanzer-Führung. Levels, der noch vor einem Jahr vereinslos war und beim FCI von Beginn an vollen Einsatz und Professionalität an den Tag legte belohnte sich mit seinem zweiten Bundesliga-Treffer. Dazu noch ein emotionaler Jubel vor dem Gästeblock - geil!
Nach der Pause drückte Schalke dann auf den Ausgleich und die Blicke der FCI-Fans wanderten immer häufiger Richtung Uhr. Zur 77. Minute war's dann passiert: Der eingewechselte Choupo-Moting flankte auf Sané, der zum Ausgleich einköpfte. Die insbesondere in der zweiten Hälfte stark vom Publikum unterstützten Knappen versuchten selbstverständlich noch das Spiel zu drehen, doch auch der FCI kam in den letzten Minuten offensiv zu einigen Aktionen. Der Schlusspfiff wurde letztlich vom Gästeblock wie ein Sieg gefeiert, schließlich stand am Ende der elften Auswärtspunkt im sechsten Bundesligaspiel zu Buche.
Dieser Punkterfolg wurde (vom einen mehr, vom anderen weniger) auf der Rückfahrt gefeiert und gegen 4 Uhr morgens war der Großteil dann auch froh, den Sonderzug rum gebracht zu haben. Vorfreude auf den nächsten bleibt jedem selbst überlassen ;-)