Das Heimspiel gegen den FC Schalke 04 machte für den FCI nach der Länderspielpause den Auftakt in eine Woche mit zwei Auftritten im Sportpark gegen Mannschaften aus dem oberen Tabellendrittel - es sollte ein Ingolstädter Feiertag werden.

 

Schon Wochen vorher war das Stadion ausverkauft und man merkte an der nicht vorhandenen Bewegungsfreiheit auf der Südtribüne, dass auch die Teilzeit-Dauerkartennutzer diesen sonnigen Samstag-Nachmittag nutzten, um dem schwarz-roten Bundesligisten mal wieder einen Besuch abzustatten.

 

Mit den Königsblauen aus Gelsenkirchen war eine Mannschaft zu Gast, die in dieser Saison für so manche Überraschung positiver wie negativer Art gut war und so rechte man sich durchaus aus, die Serie von mittlerweile fünf ungeschlagenen Heimspielen fortzusetzen. Leckie nahm dabei nach den Reisestrapazen zunächst auf der Bank platz, während der formstarke Lezcano nach drei Toren für Paraguay (unter anderem gegen Brasilien) quasi vom Flieger auf den Rasen durfte.

 

Nach dem ungewöhnlich aufregenden 3:3 gegen Stuttgart startete dieses Spiel wieder gewohnter und plätscherte rund eine halbe Stunde ziemlich vor sich hin. Schalke hatte dabei zwei gute Möglichkeiten zu bieten, doch mehr als ein Zufallsprodukt von Goretzka und einer kläglich vergebenen Chance von di Santo gab es nicht zu sehen. Auf der Gegenseite setzte sich Lezcano schließlich stark gegen Caicara durch, wurde im Strafraum gelegt und Hartmann durfte sich seiner neuen Lieblingsbeschäftigung widmen: Wie gewohnt cool und mit zwei Schritten Anlauf donnerte er den fälligen Strafstoß zum 1:0 ins Schalker Gehäuse. Ein Tor, das dringend notwendig war, um die Stimmung auf der Südtribüne nicht ganz verebben zu lassen. Bis dahin war diese ebenso dahin geplätschert wie das Spiel - aber auch der Treffer brachte nicht die erhoffte Steigerung.

 

Mehr Auswirkungen hatte der Schanzer Führungstreffer stattdessen auf das Spiel der Schalker, das von diesem Zeitpunkt an komplett zerfahren war. Während die Gäste noch mit dem aus meiner Sicht unstrittigen Elfmeter-Pfiff haderten legte der sehr agile Danny da Costa den Ball halbfreiwillig zu Hinterseer durch, der in der Nachspielzeit der ersten Hälfte zum 2:0 einschob.

 

Nach dem Wiederanpfiff machte der FCI nicht den Fehler sich hinten rein zu stellen, sondern zog das Pressing direkt vor der Südtribüne konsequent durch. Auch das Stadion wachte in Hälfte zwei immer mehr auf und die Drangphase des FCI lies immer mehr Zuschauer entdecken, dass man sich bei Gesängen beteiligen kann und dazu die Hände ineinander klatschen kann. Die Jungs auf dem Rasen dankten es den Zuschauern und belohnten sich selbst: Da Costa ging einem längst verloren geglaubten Ball konsequent nach, der Abpraller landete bei Lezcano, der schneller als Joel Matip und Fährmann schaltete und zum 3:0 nach 65 Minuten einschob. Spätestens jetzt war Stimmung in der Hütte, das Stadion erhob sich und es wurde einige male richtig laut.

 

Man könnte jetzt darüber philosophieren, ob es für eine solche Beteiligung an Gesängen auf der Südtribüne und darüber hinaus stets zuerst eine 3:0-Führung braucht - Fakt ist: ein hohes Maß an Spielbezug beim Support werden wir in Ingolstadt immer haben und das ist auch alles andere als verwerflich, allerdings darf sich gerne jeder selbst in die Situation der Spieler versetzen und sich fragen, ob ihm die Unterstützung von den Rängen bei einem Rückstand/Unentschieden oder einer deutlichen Führung wichtiger ist. Nichts desto trotz kann man natürlich von einer tollen Stimmung in Hälfte zwei sprechen, die von einem Pogo auf der Südtribüne gekrönt wurde.

 

Der Gästeblock, der in der ersten Hälfte durchaus lautstark und gut in Bewegung war, lies im zweiten Abschnitt stark nach und konzentrierte sich nach dem 3:0 darauf sich in Hassgesängen gegen den kommenden Revier-Derby-Gegner aus Dortmund.

 

Ebenso schien auch die Schalker Mannschaft dem Spiel nicht mehr allzu viel abgewinnen zu können, denn mehr als einige Ansätze über den jungen Sané gab es nicht mehr zu sehen. Stattdessen gab es auf der Gegenseite noch mehrere Chancen sogar auf 4:0 zu erhöhen, was jedoch nicht mehr gelingen sollte.

 

Dennoch stand am Ende mit dem 3:0 gegen den großen FC Schalke, der zeitgleich der höchste Sieg unserer Bundesliga-Geschichte ist und nunmehr 36 Punkte auf der Haben-Seite bedeuten. Hut ab!

 

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