Nach dem enttäuschenden Start ins Fußballjahr 2018 mit einem 0:0 gegen Sandhausen und einer Niederlage nach 2:0-Führung gegen einen Aufsteiger stand das Heimspiel gegen Fürth an. Angesichts der Tabellenposition und der bisherigen Auswärtsbilanz (0-3-7) der Gäste das nächste Spiel in das der FCI als klarer Favorit ging.
Weniger als 10.000 Fans - davon rund 1000 Gäste - fanden den Weg in den Sportpark, was allerdings nach den jüngsten Auftritten der Mannschaft kaum verwunderlich ist. Gerade auch die Südtribüne war dabei gefühlt leer wie lange nicht. Der Support dabei auf ähnlich schwachem Niveau wie in den letzten Wochen und nur dem positiven Spielverlauf ist es zu verdanken, dass wir nicht von einem neuerlichen Tiefpunkt sprechen müssen. Der Fahneneinsatz war vermutlich noch der einzige Lichtblick, während Liedgut, Beteiligung und Lautstärke erneut nichts mit unseren Ansprüchen zu tun hatten. Die Fürther zeigten hingegen einen mindestens bis zur Mitte der zweiten Hälfte ansprechenden Auftritt mit schicker Choreo, Pyroshow und lautstarkem Support. Hut ab.
Kommen wir zum sportlichen Teil: Leitl hatte gegenüber der Vorwoche vier Veränderungen in der Startelf parat. Zu unserer Begeisterung erhielt dabei auch Max Thalhammer endlich seinen ersten Zweitligaeinsatz. Das Eigengewächs machte seine Sache mehr als ordentlich, leitete den Führungstreffer ein und wurde nach 67 Minuten für Neuzugang Ebert ausgewechselt. Das 1:0 nach einer guten halben Stunde mit einigen Anlaufschwierigkeiten erzielte Kittel mit einer Abgeklärtheit, die man ihm auch in der Vorwoche gewünscht hätte. In Hälfte zwei hatten die Schanzer das Spiel dann - trotz lediglich 44% Ballbesitz - gegen ungefährliche Fürther unter Kontrolle. Morales per Fernschuss und Pledl nach kapitalem Abwehrfehler machten schließlich den Deckel auf den dritten FCI-Sieg dieser Saison gegen die Kleeblätter.
Nun könnte man sich als Schwarz-Roter einfach über die drei Punkte und den gewahrten Anschluss an die Aufstiegsplätze freuen. Aber wirklich Begeisterung über das 3:0 kam nicht auf. Zu tief sitzt - da spreche ich wohl für viele - noch immer die Enttäuschung über den Auftritt der Mannschaft in den letzten Minuten und insbesondere nach dem Spiel in Regensburg. Auch heute konnte man nur den Kopf schütteln als der Führungstreffer vor den Augen der Kurve ohne Jubel mit den eigenen Fans gefeiert wurde. Morales setzte noch einen drauf als er nach dem 2:0 demonstrativ mit Finger auf den Lippen vor die Gegengerade lief, die ihn bei seiner Auswechslung nach schwacher Leistung gegen Sandhausen vereinzelt ausgepfiffen hatte. Man kann nur noch den Kopf über diese Arroganz schütteln.
Auch nach dem Spiel zeigte sich die leider schon gewohnte Distanz zwischen Fans und Mannschaft. Der erneute Versuch mit den Spielern in Kontakt zu treten wurde quasi ignoriert, während auf der Gegenseite die gesamte Mannschaft am Zaun mit den Fürther Fans diskutierten. Es kristallisiert sich leider immer mehr die Richtung für die weitere Saison heraus: "Die machen ihr Ding - wir machen unser Ding". Wie erfolgreich diese Saison aus sportlicher Sicht auch werden mag - es fällt mir schwer hier noch von Erfolg zu sprechen, denn es hat sich leider vieles in die komplett falsche Richtung entwickelt.
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