Die Pleite in Dresden hatte Nouri unter der Woche schließlich den Job gekostet, dessen Amtszeit in Ingolstadt damit ein sehr kurzes Vergnügen ohne Sieg blieb. Jens Keller wurde zwar bereits als Nachfolger verkündet aber sollte erst zur nächsten Woche übernehmen, sodass gegen den HSV U19-Coach Pätzold als Interimstrainer auf der Bank saß.

Dass Pätzold auf 4-4-2 umstellen und einige personellen Änderungen vornehmen würde, war zwar abzusehen, als dann aber die Aufstellung ins Haus flatterte, glaubten nicht wenige an einen Traum. Der Nachwuchscoach verhalf vier Spielern der U21 und U19 zum Zweitligadebüt und verwies stattdessen gestandene Kräfte wie Matip und Kerschbaumer auf die Bank. Neben Buntic und Kaya standen so auch Kotzke und Pintidis auf dem Feld.

Dadurch rückte der FCI selbstverständlich noch deutlicher in die Außenseiter-Rolle im Duell Letzter gegen Erster. Tatsächlich hatte man zeitweise den Eindruck selbst in den Bundesligaspielen gegen Bayern oder Dortmund ebenbürtiger an ein Spiel herangegangen zu sein als an diesem Tag.

Gerade in der ersten Hälfte hatte daher der Gast aus dem Norden deutlich größere Spielanteile, doch die Schanzer Defensive - allen voran Kotzke - warf sich in jeden Ball, sodass ein Standard (inkl. verbesserungswürdiger Mauer) zur verdienten Gästeführung herhalten musste (Hunt, 28.).

Da die Fanszenen deutschlandweit aus Protest gegen die Anstoßzeiten auf koordinierten Support in den ersten 45 Minuten verzichteten, herrschte eine merkwürdige Atmosphäre im Stadion, denn trotz der fehlenden Gesänge wurde das Bemühen und die Leidenschaft der jungen Mannschaft in vielen Situationen honoriert und man hatte den Eindruck, dass viele sich durch diesen Pätzold-Hammer zum ersten mal seit langem wieder mit einer FCI-Mannschaft identifizieren konnten.

So startete die zweite Hälfte auf den Rängen und dem Rasen motiviert. Während jedoch eine gute Doppelchance für Kaya und Osawe nicht im Tor landete, erhöhten die Gäste auf 2:0. Der FCI gab sich dennoch nicht auf und nur wenige Minuten später traf Kaya wunderschön per Kopf. Das Stadion feierte den 19-jährigen, als hätte dieser gerade zum Klassenerhalt getroffen.

In der Folgezeit drängten die Schanzer auf den Ausgleich; verletzungsbedingt mussten Kaya und Pintidis vom Feld und fast hätte der eingewechselte Kerschbaumer noch das 2:2 besorgt. So aber blieb es am Ende beim wohl verdienten 1:2, das aufgrund einer nicht in den kühnsten Träumen erwarteten Aufstellung dennoch noch einige Zeit im Gedächtnis bleiben wird. Es ist zu hoffen, dass auch Keller auf die jungen Spieler setzt.


Joomla Gallery makes it better. Balbooa.com