Die ohnehin schon quälend lange und dabei alles andere als kurzweilige Saison sollte in die Verlängerung gehen. Die Chance den Klassenerhalt nach dieser historisch chaotischen Spielzeit doch noch einzutüten wollte genutzt werden und so machten sich immerhin rund 1200 Schanzer in die hessische Landeshauptstadt zum Relegationshinspiel gegen den SV Wehen auf.

Dass der Gästeblock damit - anders als noch vor Wochenfrist beim Gastspiel in Heidenheim - nicht ausverkauft war, ist angesichts der Anstoßzeit Freitagabends um 18:15 Uhr zwar zu erklären aber anlässlich der immensen Wichtigkeit irgendwie dann doch nicht gutzuheißen. Vor Ort standen zwei getrennte Stehblöcke zur Verfügung, in denen penibel genau darauf geachtet wurde, dass auch jeder nur in den für ihn und seine Eintrittskarte vorgesehenen Block gelangte.

Dementsprechend gestaltete sich dann auch die Stimmung etwas schwerfällig, da in beiden Blöcken Personen beheimatet waren, die teils mehr und teils weniger mit der akustischen Unterstützung er eigenen Mannschaft anfangen konnten. Der Versuch beide Blöcke durch Vorschreier auf dem Trennzaun zu koordinieren gelang zwar halbwegs, letztendlich blieb die Leistung auf der Tribüne doch deutlich hinter dem eigenen Anspruch für dieses Spiel.

Dabei hätte der Spielverlauf durchaus einen positiven Einfluss auf die Stimmungslage: Schließlich waren nur wenige Sekunden gespielt als Lezcano auf der gegenüberliegenden Seite bereits jubelte und schon früh das heiß ersehnte Auswärtstor erzielt hatte. Nach einer fulminanten Anfangsphase beruhigte sich das Spiel etwas und die Schanzer hatten das Spiel weitgehend unter Kontrolle ohne im ersten Durchgang weitere gefährliche Möglichkeiten zu haben.

Der Blitzstart sollte sich in Hälfte zwei wiederholen, denn Wehens Keeper brachte Lezcano zu Fall und selbiger lies sich die Chance vom Punkt nicht nehmen auf 2:0 zu stellen. Die Gewissheit hier mit einer guten Ausgangslage aus dem Relegations-Hinspiel hervor zu gehen wuchs im Gästeblock und wurde nach rund einer Stunde Spielzeit mit einer Handvoll Fackeln der Supporters untermalt. Erwähnenswert in diesem Zug auch eine Spruchband-Aktion der SU mit den befreundeten Wehenern, die zum Intro mit einer Choreo aus Stoffbahnen und Luftballons aufgefallen waren.

In der Folgezeit hatte der FCI zahlreiche Möglichkeiten bereits frühzeitig für die Entscheidung zu sorgen, doch wir wären nicht wir wenn wir das ganze nicht bis zum Ende spannend halten würden. Und so gelang dem SVW tatsächlich in der 96. Minute noch der mehr als unnötige Anschlusstreffer, der selbstverständlich die Ausgangslage deutlich verändert.

Einen Auswärtssieg hätte zwar vermutlich jeder Schanzer vor dem Spiel unterschrieben, doch die Messe ist in diesem Duell noch lange nicht gelesen und es braucht einen weiteren konzentrierten Auftritt vor heimischen Publikum am Dienstag, um das Klassenerhalt-Wunder tatsächlich noch zu vollbringen. Es liegt in unserer eigenen Hand.


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