Es ist Freitag, 21:20 Uhr, 4,5 Stunden Busfahrt liegen hinter mir, ich hocke in Kaiserslautern, meine Mannschaft liegt schon wieder in Rückstand, unsere kleine Choreo zu Beginn des Spiels verfiel der Hektik der späten Ankunft und sah dementsprechend unkoordiniert aus. Eigentlich bisschen deprimierend könnte man meinen. Vielleicht ein bisschen. Aber ich genieße trotzdem die Atmosphäre im Fritz-Walter Stadion! Das Flutlicht ist an, knapp 28.000 Menschen haben es zum ersten Heimspiel der Roten Teufel geschafft. Und UNSER FC Ingolstadt darf hier spielen. Nach der durchwachsenen ersten Halbzeit und dem 0-1 aus Sicht unseres Fußballclubs, rollte nur wenige Minuten später wieder der Ball auf dem Betzenberg. Trotz des Rückstands, waren die gut 100 mitgereisten Ingolstädter jedoch noch recht motiviert unsere Jungs nach vorne zu treiben! (Hatte sogar das Gefühl, dass man uns doch hin und wieder sogar wahrnehmen konnte).
Das Spiel gestaltete sich – sagen wir unglücklich – ähnlich wie gegen Aue eine Woche zuvor. Man hatte Chancen, (vielleicht sogar die Besseren), man hatte zeitweise mehr Ballbesitz, mehr Ecken, aber entweder klärten die Lautrer selbst, der Ball wurde verstolpert oder irgendwohin verfrachtet nur nicht ins Tor der Teufel. In der 51. Minute zudem noch das 2-0, bereits das dritte Tor von Simon Zoller in der laufenden Saison. Unser FC Ingolstadt ziemlich unbeeindruckt davon, lies sich nicht weiter davon beirren und versuchte weiter Pressuring nach vorne zu machen. In der Schlussphase überschlugen sich dann die Ereignisse. Im zweiten Spiel der Saison, musste bereits unser zweiter Spieler mit einem Platzverweis vom Platz. Unsere Schwarz-Roten konnten noch das 2-1 durch den eingewechselten Korkmaz erzielen und Caiuby zeigte zumindest in dieser einen Situation was möglich wäre wenn er seinen Ball mal rechtzeitig abspielen würde. Die Hoffnung bei uns im Block blühte wieder auf und gab uns noch einmal einen Motivationsschub – die Hoffnung wurde jedoch wieder 2 Minuten später jäh erstickt, als Idrissou den Ball nach einem Konter nur noch in den Kasten von Rambo einschieben musste. Wir wollen jetzt nicht schwarz malen, da gibts eh genug andere. Die Punkte müssen wir sicherlich woanders holen. Lautern war an diesem Tag einfach kleverer und hat das nötigste für einen eigentlich nie gefährdeten Sieg getan.
Wir machten uns auf die Heimreise und nach einem langen Arbeitstag merkt man erst, wie sehr sich 400 Kilometer ziehen können. Halb 4 Uhr erreichten wir dann endlich wieder unser schönes Ingolstadt. Bemerkenswert war zu Beginn die Choreographie der Lautrer zu Ehren des verstorbenen Ottmar Walter. „Ein Idol steigt in den Himmel auf“ war am Zaun zu lesen. Das Himmelstor in der Mitte der Westtribüne, welche mit gelben und weißen Strahlen umgeben war. Als sich das Tor öffnete, erschien das Gesicht von Ottmar Walter. In diesem Sinne: Ruhe in Frieden!