Eine Auslosung wie man sie sich weniger nicht wünschen kann. DFB-Pokal zweite Runde bei einem Gegner aus dem Ligaalltag und dann auch noch genau der Gegner bei dem man erst vor wenigen Tagen zu Gast war und mit einer 4:1-Klatsche nach Hause fahren musste. Für uns war auch nach der derben Niederlage und dem 18. Platz in der Liga klar, dass eine erneute Fahrt nach Frankfurt Pflicht war, während andere Gruppen ihrem Unmut über die aktuelle sportliche Situation dadurch kund taten, dieses Spiel nicht zu besuchen. Somit traf man auf rund 50 bekannte Gesichter im Gästeblock, die im weiteren Verlauf noch durch ca. 20 Wehener unterstützt wurden.
Obwohl der Support an gleicher Stelle am Sonntag nach dem 3:0 abgebrochen wurde, war heute klar, dass heute nur ein bedingungsloser Support zählt um erstmals in der jungen FCI-Vereinsgeschichte das Achtelfinale zu erreichen und - noch viel wichtiger - die erhoffte Wende für den Ligaalltag herbeizuführen. Während die Mannschaft nach dem verlorenen Ligaspiel direkt in Hessen geblieben war reiste unsere Gruppe mit Umkreis dieses mal mit zwei Neunsitzern an. Der Support gestaltete sich ohne Vorschreier und Trommel etwas dynamischer und beschränkte sich mehr auf kurze Gesänge, die aber für die Anzahl von ca. 25 aktiven doch recht laut durchs Frankfurter Stadion drangen. Eine nette Geste zeigten auch die Geschäftsstellenmitarbeiter, die auf der Haupttribüne ein Spruchband "Wir stehen hinter euch" präsentierten. Man hatte endlich mal wieder das Gefühl in einem familiären, vertrauten Rahmen zu sein und Spaß am Supporten zu haben.
Sportlich hatte Marco Kurz die Mannschaft etwas umgestellt. Mit Ralph Gunesch nahm wie erwartet ein sicherer Mann neben Marvin Matip die zweite Innenverteidiger Position ein. Roger, der diese Position am Sonntag sagen wir mal etwas unglücklich gespielt hatte, flog allerdings dennoch - zum Entsetzen der Mitgereisten - nicht aus der Mannschaft sondern rückte auf die 6er-Positon vor. Man muss allerdings zugute halten, dass er sich hier deutlich besser präsentierte - in die andere Richtung war allerdings auch wenig Spielraum.
Aber selbstverständlich nicht nur Roger hatte das Spiel am Sonntag verbockt sondern die gesamte Mannschaft. Und auch diese trat kämpferisch und läuferisch verbessert auf und hatte endlich auch mal das Glück auf ihrer Seite. Das 1:0 von Hajnal ein stark abgefälschter Schuss, den Klandt nicht mehr halten konnte. Ebenso auch in der zweiten Hälfte als Schiri Dingert einen Treffer der Frankfurter zu unrecht aberkannte. Dann wäre es vermutlich nochmal anders gelaufen.
Nichts desto trotz war die Pausenführung von 1:0 für die Schanzer verdient und die Reaktion nach Wiederanpfiff perfekt: mit dem ersten Angriff köpfte Phillip Hofmann zum 2:0 ein und lies die Gästefans vom Achtelfinale träumen. Die Heimfans dagegen mussten trotz des scheinbar leichten Gegners mit dem Pokalaus leben. Die Heimkurve konnte dabei nicht so überzeugen wie am Sonntag. Wir wollen von außen keine Meinung über eine Fanszene abgeben, in die wir keinen Einblick haben. Aber sicherlich ist es für die Stimmung nicht sehr förderlich, dass die beiden Frankfurter Gruppen nun endgültig getrennte Wege gehen. Es bleibt aber festzuhalten, dass der Weg mit klarem Bekenntnis gegen Rechts das einzig sinnvolle ist.