Eine halbe Ewigkeit des Wartens ist am letzten Wochenende endlich (!) zu Ende gegangen und zu Beginn der neuen Spielzeit stand gleich mal das weiteste Auswärtsspiel der Saison auf dem Plan: St.Pauli. Da sich unsere Gruppe dieses Jahr nicht ganz sicher war, welches Verkehrsmittel wir wählen sollten, trat man die Reise in 3 kleineren Grüppchen an und vom Bus oder Zug bis zum Flugzeug war alles dabei. Treffpunkt war dann ein paar Stunden vor Spielbeginn an den Landungsbrücken mit dem ein oder anderen friesisch herbem Bier.
Um einen wichtigen Punkt gleich einmal hervorzuheben: RB Leipzig ist (wie mittlerweile jeder mitbekommen haben sollte) im letzten Mai in die zweithöchste deutsche Spielklasse aufgestiegen. Jedoch sind in der spielfreien Zeit, die Szenen der Zweiten Liga nicht untätig geblieben und es wurde gemeinsam eine Aktion ins Leben gerufen: „Nein zu Red Bull – Für euch nur Marketing, für uns Lebenssinn!!“. Der erste Spieltag sollte gleich einmal zum Aktionsspieltag gegen die Dosen ausgerufen werden. Und nach 10 Minuten wurde ein Spruchband mit „Wir scheißen auf RB!“ gezeigt, gleichzeitig wurden noch Klopapierrollen geworfen, um die Aussage bildlich zu untermalen. Hier der Aufruf: Informiert euch über das Marketingprodukt aus Leipzig. Gerne über www.nein-zu-rb.de, in der INamorado, bei uns am Fanstand oder auf unserer Homepage.
Aber zurück zum Spiel: Mit Hinterseer, Lecki und Hübner standen in der Startelf gleich 3 Neuzugänge für unseren Fußballclub auf dem Platz. Glücklicherweise waren keine Unsicherheiten zu sehen und die Defensive, stand wie schon in der Rückrunde der letzten Saison – gewohnt sicher. Machte Lust auf mehr und nach gut 20 Minuten konnte man auch die ersten nennenswerten Offensivaktionen (u.a. von Edelstürmer Roger) der Schwarz Roten vernehmen, was sich bis Ende der ersten Halbzeit nicht ändern sollte. In Minute 42. fiel sogar das 0-1 nach einem verlängerten Freistoß von Pascal Groß durch Alfredo „Alfi“ Morales. Die Spitzenreiter-Rufe wollen wir mal überhört haben.
In der Halbzeitpause meinten es die Sanitäter dann gut und leuchteten bei zugegeben warmen 27 Grad mit einem Wasserstrahl direkt in den Gästeblock. Der Ordner lies sich nicht dazu hinreißen zu akzeptieren, dass er gerade niemand erfrischte sondern schlichtweg das Tifo-Material sowie die Fotoausrüstung unter Wasser setzte und bekam dafür auch die verdiente Dusche.
Die zusätzliche Erhitzung der Gemüter sollte sich für unsern Support in der zweiten Hälfte nicht wirklich positiv auswirken, wobei man auch in der ersten Halbzeit nicht sagen konnte, Bäume ausgerissen zu haben. Aber war ja auf Pauli noch nie anders. Ähnlich wie im Auswärtsblock sollte es auch auf dem Platz weitergehen. Nicht mehr ganz so zielstrebig nach vorne, es wurde wieder die ein oder andere Torchance ausgelassen und so brauchte man sich trotz größerer Spielanteile nicht wundern, dass in der 78. Minute die Kiezkicker in Person von Gonther mit dem ersten gelungenen Angriff ausglichen. Erinnerte ziemlich stark ans Ende der letzten Saison.
Letztendlich – so hatte ich jedenfalls das Gefühl - einigten sich beide Mannschaften auf das Unentschieden. Durch den Dom gings zurück zu den Landungsbrücken und bald darauf schon wieder an den ZOB in der Hansestadt, um sich noch einmal zu stärken und dann die 10 stündige Rückfahrt in die allerschönste Stadt der Welt anzutreten. Ingolstadt!
Eines noch. Den Anhang der Braun-Weißen darf man natürlich auch nicht vergessen, das ganze Spiel über mit einer super Stimmung, zu Beginn des Spiels mit einer schönen Choreo, bestehend aus Fähnchen und einer Totenkopfblockfahne, jedoch auch noch vor Beginn des Spiels ein mehr als fragwürdiges Spruchband „Kein Fußball den Deutschen!“, kann jeder davon halten was er will, aber normal ist das wohl auch nicht mehr, oder?