Heimspiele waren nun wirklich nicht unsere Stärke in den letzten Jahren. Das erklärte Ziel der Verantwortlichen des FCI vor dieser Saison war daher insbesondere, attraktiver und erfolgreicher vor heimischen Publikum aufzutreten. Dass da erfolgreiche Spiele vor Zuschauern helfen, die vielleicht zum ersten mal ein Spiel der Schwarz-Roten sehen, ist selbsterklärend. Darin wurden gegen Darmstadt die Hoffnungen gesetzt und jede Menge Freikarten - unter anderem für die Meister-Jugendmannschaften der Region - verteilt, sodass trotz nicht gerade Top-Spiel bemerkenswerte 9.000 Zuschauer den Weg in den Sportpark fanden. 9.000  Zuschauer dabei auch die offizielle Zahl, da aufgrund einer Ticketpanne die Zahl wohl nicht genau bestimmt werden konnte.

 

Was die Stimmung angeht haben wir in der abgelaufenen Saison die Erkenntnis gewonnen, dass auch oder gerade bei schlechter besuchten Spielen die Stimmung sogar häufig besser ist. Nichts desto trotz spricht natürlich nichts dagegen junge fußballbegeisterte ins Stadion zu bringen und vom FCI zu überzeugen. Ob das in diesem Spiel geschehen ist, werden wir im Laufe der Saison oder vielleicht auch erst in den kommenden Jahren sehen.

Unter den 9000 Zuschauern zum Heimspielauftakt befanden sich auch rund 1200 Gäste, die die Lilien zum ersten Zweitliga-Auswärtsspiel nach dem lang ersehnten Wiederaufstieg begleiteten. Zum Intro machten sie mit einem Spruchband auf den Ende Juli verstorbenen Ex-Präsident Schorsch Schäfer aufmerksam und unterstützten auch während der Partie ihre Mannschaft sehr stark.

Sportlich lief die Überzeugungsarbeit der neuen (und auch alten) Zuschauer zunächst ganz und gar nicht wie geplant. Darmstadt stand das ganze Spiel tief und die Schanzer hatten so ihre Probleme wirklich vor das gegnerische Tor zu kommen. Dass dann noch Bregerie nach einer Ecke die Gästeführung besorgte sollte den Fehlstart perfekt machen. Beachtenswert allerdings, dass darüber nicht lange nachgedacht wurde und nur gute fünf Minuten später das 1:1 fiel. Lex hatte nach einer Ecke aus der zweiten Reihe drauf gehalten und mit Glück den Ausgleich erzielt. Das erste Tor im Schanzer-Dress für den sympathischen Oberbayern. Vor der Pause wäre Hinterseeer fast noch die Führung geglückt, was allerdings der Pfosten zu verhindern wusste.

Die wie der Rest des Stadions überdurchschnittlich gut besuchte Südtribüne erfreute sich einer zumindest teilweise guten Beteiligung am Support, der zeitweise eine ordentliche Laustärke erreichte. Hoffen wir, dass das nichts einmaliges war und jeder im Zwei-Wochen-Rhythmus den Mund aufkriegt und nicht nur jedes Jahr nach der langen Sommerpause. Erwähnenswert ist zudem ein Spruchband zur Aktion "Nein zu RB!" inklusive Wechselgesang mit dem Gästeanhang sowie ein ironischer Dank in Richtung eines neuen Augsburger Bankdrückers.

In Hälfte zwei hofften die Schanzer Anhänger auf die Möglichkeiten den Gleichstand noch in einen Sieg zu wandeln, doch das Gegenteil passierte: Die Schanzer-Abwehr lies den 1,97-Mann Stroh-Engel einfach mal unbewacht im Strafraum stehen und kassierte prompt die Quittung - 1:2. Wer den Torschützenkönig der dritten Liga nicht deckt ist schlichtweg selber Schuld.

Der FCI war im Anschluss natürlich noch mehr gefordert, fand aber weiterhin nicht so wirklich den Weg vor das Lilien-Tor. Auch die eingewechselten Leckie, Lappe und Mijatovic konnten daran wenig ändern - bis zur letzten Sekunde. In der dritten Minute der Nachspielzeit verlängerte ausgerechnet der hundertjährige Andre auf Lappe, der - man gönnt sich ja sonst nix - einen Fallrückzieher zum Ausgleich auspackte. Ekstase im Supportblock und hoffentlich auch der ein oder andere Freikartenbesitzer, der erkannt hat, wie geil Fußball sein kann und das nächste Mal wieder kommt.

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