Die letzte Heim-Niederlage in der Liga datiert aus dem April, die letzte Auswärts-Niederlage sogar aus dem September des Vorjahres und nach zwei Spielen in der neuen Saison ist man immer noch ungeschlagen. Eine Statistik, die sich nicht so schlecht liest. Und dennoch: nach dem Pokalaus gegen Offenbach waren die Alarmlampen angegangen und die lokale Presse hatte das Wort "Fehlstart" zum Lieblingswort auserkoren. Im Vorfeld der richtungsweisenden Partie gegen Fürth spürte man förmlich wie der ein oder andere nur auf eine Niederlage wartete, um endlich die ungeschlagene Serie in eine Sieglos-Serie zu drehen. Negative Stimmung machen - das ist bei einigen hier ein großes Hobby.

 

Die Stimmung beim Gast aus Fürth dagegen das glatte Gegenteil. Nach dem 5:1-Triumph im Frankenderby gegen den Club hatten die Kleeblätter auch ihre Pokalaufgabe gelöst und gingen als Tabellenführer in den dritten Spieltag.

Auch die ersten Minuten der Partie zeigten die Kräfteverteilung deutlich: der Gast aus Fürth übernahm sofort die Initiative und war von Anfang an gefährlich. Unser FCI musste froh sein, nicht früh in Rückstand zu geraten sondern sich auf kompakte Defensivarbeit und schnelles Konterspiel beschränken. Dass aber genau das unseren Jungs liegt, hatten sie in der letzten Saison bereits bewiesen und so bissen sich die Grün-Weißen mit zunehmender Spieldauer immer mehr die Zähne aus, während der FCI ebenbürtig wurde und das 0:0 in die Pause rettete. Alles in allem zeigte sich dabei wieder, dass wir gegen jede Mannschaft in der Lage sind ein Remis zu erziehen, jedoch das Quäntchen zum Sieg noch fehlt.

Genau diese verbleibenden Prozentpunkte sollten die Schanzer aber in der zweiten Halbzeit wiederfinden. Während Fürth zunehmend mit den zugegeben nicht immer nachvollziehbaren Entscheidungen des Schiedsrichters haderte, schlug der FCI eiskalt zu. Der sich in der ersten Halbzeit noch in irgendwelchen Parallelwelten bewegende Da Costa passte zu Lex, der den Ball brillant (unterstellen wir ihm mal, dass er das genau so machen wollte) zu Leckie weiterleitete und dieser vor Hesl die so oft vermisste Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor bewies - 1:0.

Während der Gästeblock mit rund 2500 Fürthern gut gestartet war, dann aber wie die Mannschaft immer weiter abbaute, kann man von der Süd das Gegenteil behaupten. Einer unterirdischen ersten Halbzeit folgte eine - natürlich unterstützt durch das Ergebnis - zumindest verbesserte zweite Halbzeit. Beide Kurven beteiligten sich an einem Wechselgesang gegen Red Bull - untermauert durch ein Spruchband der CSC "Red Bull vertreiben - 50+1 muss bleiben".

Überraschender Weise hatte Fürth in der zweiten Halbzeit komplett den Faden verloren und so konnte sich die Schlussoffensive nicht wirklich diesen Namen verdienen. Ganz im Gegenteil: Auf der Gegenseite traf Pascal Groß bei einem Weitschuss den Ball endlich mal perfekt und sorgte so rund zehn Minuten vor Schluss für die Vorentscheidung.

Unsere Jungs haben damit eine gute Reaktion auf das Pokalaus gezeigt und jeder muss für sich selbst entscheiden, ob die Blamage damit schon vergessen ist. Fakt ist, dass der FCI nach drei Spielen ungeschlagen auf Platz sechs steht, damit fünf mal so viele Punkte wie der selbsternannte Aufstiegsfavorit auf München besitzt und das beste bayerische Team der zweiten Liga stellt. Fakt ist aber auch, dass das Spiel anders laufen kann, wenn Schiri Schriever beim Duell zwischen Özcan und Röcker nicht auf Offensivfoul entscheidet. Deshalb dürfen wir nicht die Augen davor verschließen, dass uns Spiele gegen tief stehende Gegner deutlich weniger liegen, als gegen die favorisierten Fürther. Dass wir auch diese Spiele für uns entscheiden können, kann am Sonntag in Sandhausen bewiesen werden.

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