Matchball Nr. 1 für unseren FCI. Nach der Lauterer Niederlage am Vortag reichte dem FCI ein Unentschieden zum Aufstieg, ein Sieg gar zur Meisterschaft. Dass diese Möglichkeit zum größten Ingolstädter Fußballtriumph im Auswärtsspiel beim VfL Bochum bestand, war in unseren Augen ein schöner Zufall, denn die Aussicht auf einen netten Auswärtssupport in einem der schönsten deutschen Stadien sowie eine gut fünfstündige Feier-Rückfahrt mit den besten Leuten verhieß einiges gutes. Mehr als gut sprach zudem die Statistik für einen Aufstieg ins Oberhaus bereits zwei Spieltage vor Ende, denn in Bochum hatte der FCI noch nie verloren.
Erinnere ich mich an diese Partien im Ruhrstadion an der Castropper Straße zurück, bleiben so manche unvergessliche Erlebnisse in Erinnerung, obwohl - oder vielleicht auch gerade weil - der Auswärtsblock selten mit mehr als 30 Leuten gefüllt war. Zwar sollte er an diesem Sonntagnachmittag ebenfalls nicht wirklich gut gefüllt sein, zumindest aber rund 400 Schanzer gaben sich die Ehre. Dass man bei einem Aufstiegsspiel mit drei Bussen anreist, macht uns auch so leicht keiner nach :-)
Die aktive Szene versammelte sich hinter der "Ingolstadt an der Donau" Fahne und konnte geschlossen einen vernünftigen Support aufziehen. Zum Einlauf gab es ein paar rote Schnipsel, was zumindest innerhalb des Blocks ganz nett aussah. Was die Lautstärke betraf, konnte man zumindest einige male die gute Akustik nutzen und vom Eckblock aus auf sich aufmerksam machen. Stimmungshöhepunkt war sicherlich die Führung der Schanzer durch Hinterseer, der den Ball vom Luthe auf dem Silbertablett serviert bekam. Jedem war urplötzlich klar, dass nur zwei Bochumer Tore den Aufstieg noch verhindern konnten. Das Problem daran: Der VfL schoss sogar deren drei.
Hatte der FCI das Spiel bis zur 45. Minute absolut unter Kontrolle und die Führung vollkommen verdient inne, machte uns kurz vor dem Pausenpfiff zunächst Schiri Welz einen Strich durch die Rechnung. Bei einem Pass, den Bochums Cwielong ohnehin nicht mehr erreicht hätte, erkannte er wohl irgendeine Berührung von Hübner und schenkte Bochum somit den Elfmeter und deren ersten Torschuss zum Ausgleich. Mit dem 1:1, einem Ergebnis, das uns dennoch weiterhin an jede Menge Bier- und Sektduschen auf der Rückfahrt glauben ließ, ging es also in die Kabine.
Nach Wiederanpfiff hatte sich das Spiel vollkommen gedreht und Bochum nahm schließlich das Spiel in die Hand. Nach 72 Minuten war es dann passiert und Forsell durfte unbedrängt zum 2:1 für die Gastgeber einköpfen. Die folgenden Offensivbemühungen der Schanzer an diesem Nachmittag engten den Gegner nicht - wie nach so manchem Rückstand in der laufenden Saison gewohnt - in der eigenen Hälfte ein und so folgte nur zehn Minuten später mit dem 3:1 die Vorentscheidung in diesem Spiel. Auch hier sah die Abwehr im übrigen alles andere als glänzend aus.
Die Mannschaft mit sichtlich hängenden Köpfen wurde aus der Gästekurve mit viel Applaus verabschiedet und es bleibt zu hoffen, dass die Jungs diesen Rückschlag schnellstens aus dem Kopf bekommen, denn schon in einer Woche müssen die Bullen geschlachtet werden, um sich nicht auf ein riskantes Endspiel in Kaiserslautern zu verlassen. Für alle die sich Sorgen machen: der Sekt und das Bier wurde übrigens dennoch verwertet.