Wolfsburg, du Stadt meiner Träume. Seit dem DFB-Pokalspiel vor einigen Jahren bei deinem VfL träume ich jede Nacht von dir und der erste Gedanke nach dem Bundesligaaufstieg war freilich: Juhu, endlich wieder ein Spiel im Fußballtempel VW-Arena. Hach.

Bundesligaalltag im Februar: Auswärtsspiel in Wolfsburg. Das bedeutet: von über 2500 Auswärtsfans vor 14 Tagen bleiben noch kaum 200 übrig, 11Freunde hat endlich wieder Anlass einen Konzern-Witz zu reißen und der hässlichste und unpraktischste Gästeblock im noch hässlicheren Stadion wartet ebenso wie seine absolut grundlos unentspannten Preissn-Ordner.

Immerhin die Ausgangslage versprach auf dem Papier so etwas wie Spannung: der VfL in der Krise ohne Sieg aus den letzten sieben Partien stand als Champions League Achtelfinalist nur noch einen Punkt vor dem FCI, der mit dem Derbysieg im Rücken anreiste. Aber wie so oft brechen wir gerne Serien: sei es die Siegesserie der Gladbacher oder eben die Sieglosserie der Wolfsburger. Gesagt getan: ein 2:0 am Ende in einem unterirdisch langweiligen Kick, in dem der VfL ebenso wie der FCI alles andere als eine Glanzleistung ablieferten. Gerade als die Schanzer besser ins Spiel kamen leitete Groß mit einem kapitalen Fehlpass die Führung der Hausherren ein. Als Knoche zehn Minuten später die Verwirrung im FCI-Strafraum zum 2:0 nutze, war das Spiel im Endeffekt durch. Die Wölfe waren froh mal wieder auf der Siegerstraße zu sein und der FCI ließ mal wieder jegliche Torgefahr - insbesondere aus dem Spiel heraus - vermissen. Somit wären die 90 Minuten zusammen gefasst.

Noch ein Wort zur Stimmung: die Heimfans forderten die Mannschaft auf, sich endlich mal den Arsch aufzureißen, der Vorschreier hielt über die Stadionlautsprecher eine Ansprache an die VfL-Fans, die anschließend alles andere als ein Stimmungsfeuerwerk boten und stattdessen in beachtlichen Teilen trotz Sieg vorzeitig das Stadion verließen.
Im Gästeblock teilte sich der zahlreich mitgereiste Anhang schön auf, um zu vermeiden, dass jemand auf die Idee kommt, alle wären aus dem gleichen Grund hier: den FCI zu unterstützen. So waren es über weite Strecken 20-30 Schwarz-Rote, die trotz allem ihren Spaß hatten.
Als nach 90 Minuten endlich Schluss war, wurde die Mannschaft mit einem "Derbysieger" verabschiedet und schon rollte der Bus zurück ins schöne Oberbayern. Und ja, ich muss zugeben: ich träume schon vom nächsten Besuch in meiner Lieblingsstadt.

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