Nachdem der erste Besuch des Rekordmeisters vergangenes Jahr wohl den größtmöglichen Hype verursacht hatte, ging es dieses mal doch weitaus ruhiger zur Sache. Selbstverständlich war das Heimspiel auch heuer wieder frühzeitig ausverkauft und ebenso selbstverständlich sah man am Spieltag einen Haufen merkwürdiger Menschen mit Schals beider Vereine; aber ansonsten hielt sich die Euphorie - gerade auch in der Fanszene - deutlich in Grenzen. Nach drei guten Auftritten gegen die Bayern in den letzten beiden Jahren rechnete sich manch einer zwar aus, dass man dem "schwächelnden" Tabellenführer Punkte klauen könnte, doch so wirklich überraschen konnte die Niederlage am Ende keinen.

Unterm Strich war man an diesem Samstag-Nachmittag tatsächlich noch näher dran an einem Punktgewinn gegen den Rekordmeister als in den vorausgegangenen Spielen. Die Münchner hatten sich irgendwie durch die 90 Minuten gequält und zum Ende gerade noch rechtzeitig das Tempo angezogen um am Ende mit der schlichtweg vorhandenen Qualität und dem berühmten Dusel das Spiel gegen defensivstarke aber offensiv umso harmlosere Schanzer zu gewinnen. Am Ende war es eben wieder das Quäntchen Glück, das fehlte, um anstatt von einer weiteren knappen und unglücklich verlorenen Partie von einem Punktgewinn oder gar einer Sensation sprechen zu können. Am Ende zählt es eben nicht, dass die schwarz-rote Defensive Lewandowski solange nervte bis dieser höchst unprofessionell zu meckern und schubsen anfing, sondern, dass eine kleine Nachlässigkeit in der Nachspielzeit wichtige Punkte kostete.

Die Stimmung der Südtribüne kann man als sehr durchwachsen bewerten. Einigen ordentlich lauten Gesängen folgten mitunter sehr schwache Minuten. Einzig in der Phase nach dem Seitenwechsel, als der FCI selbst die Offensive suchte und ein sehr hohes Pressing spielte konnte der Funken auf die Heimfans überspringen, die sich aber an diesem Nachmittag die mögliche Sensation nicht wirklich verdienten. Selbiges gilt für die Gästefans, die nach ordentlichem Start in der zweiten Hälfte nur noch optisch durch ordentlichen Fahneneinsatz auffielen und sich erst nach dem späten Siegtreffer wieder bemerkbar machten.

Wenngleich alles andere als ein Sieg gegen die Bayern eingeplant war lief an diesem Spieltag nahezu alles gegen die Schanzer, da viele Konkurrenten gegen ebenso favorisierte Gegner gewinnen konnten. Somit zieht sich die Schlinge um den Hals zu und insbesondere die Offensivabteilung wird einiges zulegen müssen, wenn das heutige Spiel nicht das letzte für einige Zeit gegen den großen FC Bayern gewesen sein soll.

  • 01
  • 02
  • 03
  • 04
  • 05
  • 06
  • 10
  • 20
  • 21
  • 22
  • 30
  • 31