Wir beschlossen das Auswärtsspiel in Hoffenheim/Sinsheim mit 9 Sitzern und Autos zu besuchen. Da unsere U19 ebenfalls ihr Spiel in der badischen Metropole an diesem Samstag bestritt, stand diese Partie als erster Punkt auf unserer Agenda.
Blöderweise kam aber Stau und ein überflüssiger Waldspaziergang zum Dietmar Hopp Stadion dazwischen, was uns jedoch die ersten Minuten vom Spiel unserer Jugend kostete. Bis zur Halbzeitpause trug der Wind dann auch unsere Lieder durchs Stadion, bevor wir uns zum Spiel unserer Ersten aufmachten. Die U19 legte in der Zwischenzeit mit einem 4:2 Sieg gut vor und folgte uns nach ihrem Spiel in den Gästeblock.
Dort angekommen erwartete uns schon wieder ein Teil der Klasse 10c der Dietmar Hopp Baumschule aus Sinsheim. Und man mag es kaum glauben - auch der Kunstzweig hatte wieder mühevoll (bestimmt in Hinsicht auf ihre bevorstehenden Abschlussprüfungen) Transparente gemalt. "Eierloser FCI!" kannte man ja schon aus dem Vorjahr, aber mal ehrlich: wenn man sich schon mal einen guten Spruch ausdenkt, dann kann man den auch öfter bringen! Daneben gab's noch die ein oder andere wirre Nettigkeit; besonders einfallsreich oder kreativ war's jetzt nicht, aber kleinen Kindern sagt man schließlich auch nicht, dass ihre gemalten Bilder scheiße ausschauen.
Unsere Medienabteilung optimistisch wie eh und je, hielt den Auswärtsdreier schon vor der Partie in den Händen. Tja, was soll man so kurz nach dem Spiel sagen... Gegen den Tabellenvierten hätte wahrscheinlich jeder das 1:1 (den Ausgleich erzielte einmal mehr FCI-Toptorschütze Cohen) zur Pause unterschrieben. Idealerweise auch die 2:1-Führung durch ein Eigentor von Süle (60.). Aber ehe wir uns versahen klingelte es zwei Minuten später schon wieder in unserem Kasten. Wäre auch in Ordnung gewesen. Unsere Jungs hatten im Anschluss ihre Sturm- und Drangphase im Spiel und Chancen von Suttner und Lezcano ließen sogar auf die erneute Führung hoffen. Wäre da nicht Joker Kramaric gewesen, der binnen 11 Minuten ein Tor auflegte und selbst zum 4:2 verwandelte. Metaphorischer Genickbruch für unseren FCI der defensiv komplett auseinander brach. Benny „der ohne Schulabschluss“ Hübner machte mit seinem 5:2 den Sack zu.
Auch wenn das Spiel letztendlich deutlich an die Blau-Weißen ging, konnten wir wie schon vergangenes Jahr den Sieg auf den Rängen verbuchen. Wobei man fairerweise zugeben muss, dass die Humba auf der Heimseite nach dem Spiel bei dem ein oder anderen von uns schon Gänsehaut hervorrief - so muss Champions League Euphorie aussehen. Während der 90 Minuten konnten die rund 400 Schanzer eine ordentliche Mitmachquote und Lautstärke aufweisen. Den mitgereisten Fans konnte man an diesem Tag wirklich keinem Vorwurf machen.
Dagegen sollte sich der ein oder andere Spieler Gedanken machen, ob es wirklich sinnvoll ist, während eines Gegenangriffs mit dem Schiedsrichter das Diskutieren anzufangen. Allgemein ist diese Mimimi-Mecker-Hinfall-Mentalität gerade im Abstiegskampf nicht zu tolerieren - sowohl auf dem Platz als auch im Management. Das ist nicht die Einstellung die wir auf der Schanz sehen wollen.
Gott sei Dank erreichten wir nach relativ kurzer Fahrt unsere geliebte Heimat und wer weiß, vielleicht war das ja das letzte mal Hoffenheim für längere Zeit. Aber keine Sorge: das Landfeeling geht nicht verloren – im Gegenteil: der SV Sandhausen spielt ja auch in Liga zwei.