Da war es also gekommen, das letzte Spiel dieser nervenaufreibenden Saison mit Tiefen, gerade zu Beginn der Saison, oder noch schlimmer den sieglosen, richtungsweisenden Partien vor einigen Wochen gegen Bremen und Wolfsburg. Aber auch unvergessliche Momente waren dabei oder wie Almog Cohen so schön sagte: „The derby was most important.“
Zwei Jahre Bundesliga enden an diesem Spieltag und wir ließen uns nicht lumpen eine Choreo vorzubereiten, die – wie ich finde – dieser Zeit einen würdigen Abschluss verleiht. Dementsprechend früh am Morgen ging’s für uns Richtung Stadion, um die Blockfahne zu zentrieren, über 2000 Folientafeln am Boden der Südtribüne zu befestigen und das 50 Meter lange Spruchband am Zaun aufzuhängen. Wie üblich konnte man jedem von uns eine gewisse Anspannung anmerken, die erst verflog, als das schwarz-rote Strahlenmuster perfekt zur Blockfahne auf der Süd zu sehen war. Ein fettes Merci geht an alle, die die Choreo so lange in unseren bayerischen Himmel gehoben haben.
In der Halbzeitpause wurde nun also auch der letzte Spieler der Regionalligazeit unserer Profis aus dem aktiven Fußballgeschäft verabschiedet. Die Supporters zeigten am Zaun dazu noch ein überdimensionales Trikot. Fettes Merci auch von uns Andi Buchner– machs Guad! Wir sind froh, dass du dem Verein erhalten bleibst.
Das Spiel auf dem Rasen war zwar mehr oder weniger unwichtig, selbstverständlich wollte man sich in der Donaustadt aber mit einem guten Resultat verabschieden. Donis "Geldschwimmbad" Avdijaj hatte die Gäste mit dem ersten Torschuss in Führung gebracht und so lagen in der restlichen Spielzeit alle Spielanteile beim FCI, der zwei berechtigte Elfmeter zugesprochen bekam. Den ersten verwandelte Pascal Groß vor den Augen der Südtribüne und durfte sich somit in seinem letzten Spiel für die Schanzer nochmal gebührend feiern lassen. In Abschnitt zwei scheiterte Lezcano hingegen an Fährmann, sodass trotz Überzahl aufgrund der dem zweiten Elfer vorausgegangen Notbremse von Stambouli kein Treffer mehr fallen sollte.
Ein Wort noch zum Norden: Der Schalker Gästeblock gab zu Beginn des Spiels mit seinen Fischerhüten und den großen Schwenkern in blau-weiß ein geschlossenes Bild ab und konnte gerade in Halbzeit 1 überzeugen. Nach Abpfiff kam der ein oder andere beim Schalker-Spruchband für die Mannschaft ins Schmunzeln: „Wir danken der Mannschaft, dass sie uns auch in dieser Saison so zahlreich hinterher gereist ist!“
Nach dem Abpfiff wurde gefeiert, die Spieler, uns selbst, den Trainern und und und... Man hätte glatt meinen können, wir hätten den Klassenerhalt doch noch geschafft, oder um in Bayerndimensionen zu sprechen – die Meisterschaft geholt. Abstiegslaune oder Traurigkeit war keinem mehr so recht anzusehen. Eher Dankbarkeit in der ersten Liga gespielt haben zu dürfen. Nach der ein oder anderen Halbe Freibier ging's für unsere Gruppe dann zum alljährlichen Saisonabschlussessen. Pfiade 1. Liga.