Die Erwartungshaltung mit der ich in die erste Saison nach dem Bundesligaabstieg des FCI gegangen bin, war sehr verhalten. Wohl wissend, dass bereits einige den direkten Wiederaufstieg angestrebt hatten und stattdessen direkt nach unten durchgereicht worden waren (Grüße nach Paderboring). Möglichst lange oben mitspielen und die Saison entspannt in der oberen Tabellenhälfte beenden - so in etwa habe ich mir das vorgestellt.
Vergleicht man diese Erwartung mit der Realität rund 8 Monate später, war der FCI davon eigentlich nicht weit entfernt - auf dem Papier. Platz 4, fünf Punkte Rückstand auf den Relegationsrang und noch die Top3 als direkten Gegner (davon zwei zuhause) in der eigenen Hand. Und doch kann ich mir kaum vorstellen, dass mich diese Saison noch versöhnen kann - zu viele frustrierende Spiele, verschenkte Punkte, ein verzwicktes Verhältnis zwischen Mannschaft und Fans sowie die abgeschenkte Pokalhoffnung; von den Derbyniederlagen ganz zu schweigen.
Auch die zwei jüngsten Siege konnten wenig daran ändern, dass ich mir emotional kaum noch Hoffnungen auf eine große Feierei zum Saisonende machte. Doch kurz vor den Spielen kommt dann häufig mein innerer Realist durch, der mir einredet, dass man in einem Heimspiel gegen Bielefeld durchaus Favorit ist und mit einem Sieg tatsächlich wieder alles möglich wäre - lustiger weise einen Monat nachdem der Verein den Abstiegskampf ausgerufen hatte.
Genug der Einblicke in mein emotionales Innenleben. Sonnenschein, T-Shirt-Wetter, über 10.000 Zuschauer im Sportpark und ganz ordentliche Stimmung von beiden Fanblöcken im Heimspiel gegen die Arminia. Auf dem Rasen dagegen herrschte hingegen lange Tristesse. Mit 0:0 ging es in die Pause, beide Mannschaften wussten offensiv nicht gerade zu überzeugen und dennoch hatte man beim FCI stets das Gefühl, dass man immer für ein Gegentor gut sein könnte.
Der zweite Spielabschnitt startete schwungvoller und wurde dann abrupt sogar kurios. Gerade als Kutschke (zu meinem Unverständnis) eingewechselt worden war, wurde selbiger von Kittel perfekt in Szene gesetzt und konnte zur Führung einsetzen. Direkt im Gegenzug glich Bielefeld aus, doch auch dieser Spielstand hatte nicht lange Bestand, denn auch der FCI konterte direkt mit dem 2:1 durch Leipertz. Drei Treffer innerhalb von drei Minuten.
Man hätte erwarten können, dass man diese Führung zuhause über die Zeit bringen könnte, doch es ist ein Spiegelbild der Saison, dass auch das wieder in die Hose ging: ein Missverständnis der Schanzer-Hintermannschaft ermöglichte Voglsammer das 2:2 - ausgerechnet jener Spieler, den der FCI zur Winterpause trotz entsprechender Bemühungen nicht verpflichtet hatte. Dabei sollte es bleiben und so bewegt man sich nicht recht von der Stelle. Mit den drei Topmannschaften vor der Brust bleibt tatsächlich alles möglich - es ist dieser Mannschaft nur irgendwie einfach nicht zuzutrauen.
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