Während sich die Mannschaft des FCI in der Länderspielpause "sehr gut" auf die Partie in Bochum vorbereitete und sich dafür die Note 1 des Cheftrainers verdiente, wurde die Fanszene durch einen schweren Verlust erschüttert. Mofo, Gründungsmitglied der Supporters, verstarb am Dienstag vor dem Auswärtsspiel und gruppenübergreifend waren alle von dieser schrecklichen Nachricht erschüttert.

Der Fußball rückte in den Hintergrund und weite Teile der Szene sahen sich nicht dazu in der Lage nach Bochum zu reisen. Auch unsere Gedanken waren während der Fahrt ins Ruhrgebiet in erster Linie bei Mofos Familie und Freunden, denen wir für diese schwere Zeit nur das Beste wünschen. Dementsprechend hingen die BRC- und Allesfahrer-Zaunfahne an diesem Tag verkehrt herum. Auch die Ultras Bochum drückten ihr Beileid in einem Spruchband aus - sehr nette Geste.

Es ist schwer den Bogen zum Spiel zu finden, aber trotz allem, können wir die Geschehnisse auf dem Rasen nicht verschweigen. Die angeblich sehr gut vorbereitete Mannschaft schaffte es von Beginn an kein Stück in das Spiel zu finden und wurde von den Hausherren förmlich überrannt. Speziell in den ersten zwanzig Minuten aber auch anschließend dominierte der VfL nach Belieben, während die schwarz-roten kaum in Zweikämpfe, geschweige denn an den Ball kamen. Der völlig überforderte Gaus wurde nach 27 Minuten ausgewechselt, Bochum schaltete erst mal einen Gang zurück und man musste es schon als Teilerfolg verbuchen, dass es zur Halbzeit nur 3:0 stand.

In Abschnitt zwei hatte der eingewechselte Benschop tatsächlich eine gute Chance, die ich nicht verschweigen will. Dann ging es allerdings dahin und nach der gelb-roten Karte für Galvao zerbrach das Team vollständig. Weitere drei Treffer folgten für die Bochumer, die sich mittlerweile in einen Rausch gespielt hatten und dabei von der Schanzer Hintermannschaft noch gehörig unterstützt wurden. Alleine Ex-Schanzer Hinterseer steuerte drei Tore bei zur höchsten FCI-Niederlage in den beiden höchsten deutschen Spielklassen. Zur Verdeutlichung noch einige Daten des Spiels: 20:3 Torschüsse, 85%:64% Passquote, 66%:34% Ballbesitz, 8:0 Ecken.

Die rund 110 Schanzer im Gästeblock verfolgten das Geschehen mit einer Mischung aus Verwunderung, Frust und Sarkasmus. Man kann den Spielern zugutehalten, dass sie sich am Zaun stellten und (logischerweise) von einem schlechten Auftritt sprachen - man hatte aber erneut nicht wirklich das Gefühl, dass jemand wirklich gewillt ist mehr als notwendig zu investieren, solange am Ende des Monats das Geld auf dem Konto ist. Von einem Verständnis für die mitgereisten Fans will ich gar nicht erst anfangen.