Der FCI hatte nach der Niederlage gegen St. Pauli die Entscheidung getroffen Stefan Leitl nach ziemlich genau einem Jahr als Trainer und neun Jahren im Verein vor die Tür zu setzen. Eine Entscheidung, die angesichts der sportlichen Entwicklung und der letzten Ergebnisse zwar nachvollziehbar aber während der englischen Woche alles andere als gut getimt war.

Der - wenn man Medienberichten trauen darf - vierte Kandidat Alex Nouri sagte dann tatsächlich zu und durfte mit dem Auftaktprogramm gegen den ersten und zweiten der Liga innerhalb von wenigen Tagen starten. Los ging sein Engagement beim FC Ingolstadt mit einem Auswärtsspiel beim Aufstiegsfavoriten 1. FC Köln.

Dass die DFL diese 1026 km Auswärtsfahrt mal eben auf Diestag-Abend terminierte passt nur allzu gut und macht dann die Frage, warum Fans jeglichen Respekt vor den Verbänden verloren haben, schlichtweg überflüssig. Die BRC machte ein Auto voll, ebenso die VC und Supporters. Ebenso einige Torkelschanzer, Inkognito sowie weitere Privatfahrer waren im Gästeblock zu finden neben einer Reihe merkwürdiger Gestalten (einer davon im Gladbach Trikot, der schließlich von Ordnern aus dem Block begleitet wurde) und einer mehr als 20 Personen starken Gruppe, die offensichtlich dem Freundes- und Bekanntenkreis von Robert Leipertz zuzuordnen war. Ihr Liebling war an diesem Abend allerdings nicht mal im Kader.

Der Spieltag stand im Zeichen des 20-minütigen Schweigeprotestes gegen den DFB, der für eine merkwürdige Stimmung sorgte, die aber bei weitem nicht an die 12:12-Aktion vor einigen Jahren heran reicht und dementsprechend kaum Eindruck hinterlassen wird. Neben Spruchbändern Richtung die Verbände zeigte die Heimkurve eine Reihe von Tapeten gegen die eigene Vereinsführung. Im Gästeblock kam indes über die gesamte Spielzeit kaum Stimmung auf.

Die Mannschaft, die nur eine Trainingseinheit unter dem neuen Trainer hatte, spielte in neuem Spielsystem mit 3-er- bzw. 5-er-Kette und hatte in der ersten Hälfte offensiv quasi nichts zu bieten und konnte froh sein zum Seitenwechsel nicht zurück zu liegen. Im zweiten Abschnitt hingegen dagegen ein völlig anderes Gesicht einer Mannschaft, die plötzlich nach vorne spielte und sich sogar die Führung durch Kittel verdiente. Matip verpasste das 2:0 und so kam es wie immer. Ein dämliches Kittel-Foul resultierte in einem Elfmeter zum Ausgleich. Torschütze Terodde war es auch, der fünf Minuten Ende das Spiel zu Gunsten der Kölner drehte.

Somit ein guter Auftritt, der ohne Punkte endete, aber Mut für die nächste Partien macht. Man hatte zum ersten mal seit langem mal wieder Spaß dabei dieser Mannschaft zuzuschauen.


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