Nach dem neuerlichen Tiefpunkt gegen Sandhausen fand das erste Fantreffen seit zwei Jahren statt. Eine Mischung aus Selbstkritik, "Blabla" und einigen positiven sowie negativen Einzelgesprächen, bei denen man zumindest einen Eindruck davon bekam, mit wem sich Kommunikation lohnen könnte.

Nachdem die Spieler mehrfach die Bedeutung der Unterstützung beim anstehenden Heimspiel gegen Duisburg herausstellten, entschlossen sich die aktiven Gruppen und Fanclubs dazu noch eine letzte Chance zu gewähren - nicht aber ohne klar zu machen, dass ein wie vom Verein suggerierter Schulterschluss nicht an einem einzigen Abend erreicht und schon gar nicht von irgendwelchen Presseabteilungen ausgerufen werden kann.

Zum (nächsten) Spiel "Letzter gegen Vorletzter" gab es somit zum Einlauf Banner und Spruchbänder mehrerer Fanclubs, die diese Rückendeckung aber auch gleichzeitig den Zugzwang signalisierten und nochmals die am Mittwoch angesprochenen Punkte verdeutlichen sollten.

Die Botschaft, dass die Mannschaft während der 90 Minuten bedingungslos zu unterstützen ist, schien durch die Flyer auch bei den übrigen Fans angekommen zu sein - zumindest bei den rund 6000, die noch den Weg ins Stadion gefunden hatten. Von einer legendären Stimmung ist selbstverständlich nicht zu sprechen aber immerhin blieb die Atmosphäre positiv und wohlwollend, was nach den letzten Wochen alles andere als selbstverständlich ist. Auf der Südtribüne waren zudem die verletzten bzw. nicht berücksichtigen Spieler zu Besuch. Manch einem konnte man zwar ansehen, dass er dies keinesfalls aus eigener Überzeugung tat, aber vielleicht ist es dennoch ein Schritt in die richtige Richtung und hilfreich beim Verständnis der Fan-Sichtweise.

Die Spieler auf dem Rasen taten ihrerseits einiges dafür diese letzte gewährte Chance zu nutzen, denn gerade im Bezug auf die Einstellung war den schwarz-roten an diesem Tag wenig vorzuwerfen. Auf der anderen Seite wurde dabei aber auch deutlich, wie spielerisch limitiert diese Mannschaft offenbar ist. Trotz allen Bemühungen sprangen kaum gute Abschlüsse heraus; von Chancen aus dem Spiel heraus ganz zu schweigen. So entwickelte sich ein Spiel, das man eigentlich keinem neutralen Zuschauer zumuten möchte und in dem die Gäste zehn Minuten vor Ende durch ein Eigentor in Führung gingen.

Die siebte Niederlage in Folge rückte bedrohlich nahe, doch weiterhin unterstützt von der Heimkurve gelang dem FCI doch noch ein Comeback, sodass in der 92. Minute tatsächlich der Ausgleich glückte. Ein richtig wichtiger Treffer, wenngleich das 1:1 noch immer nicht der erhoffte Befreiungsschlag ist. Immerhin kann das vielleicht eine Art Initialzündung gewesen sein; man mag es sich bei der aktuellen spielerischen Leistung aber noch nicht so recht vorstellen. 

Die Mannschaft ging nach dem Spiel die große Runde, zeigte sich fannah und schien unter der Woche zugehört zu haben. Ob dieses Verhalten wieder einen größeren Teil im FCI-Profil einnehmen wird, sich diese Annäherung fortsetzt oder nur ein aufgesetztes Strohfeuer ist, werden wir sehen.


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