Englische Woche in der Fußball-Bundesliga und die DFL schickte mal wieder Fußballfans durch halb Deutschland. Zwar ist die Anstoßzeit 20 Uhr etwas sinnvoller als die der 2. Liga (17:30), dennoch dürfte wohl kaum ein Gästefan diese Woche ohne mindestens einen Urlaubstag überstanden haben. Dennoch war der Gästeblock des heutige Gegners - dem 1. FC Köln - überaus gut gefüllt und auch die Auslastung des Sportparks von 14.500 Zuschauern hätte es wohl vor wenigen Monaten noch nicht gegeben.

Ein Grund dafür sicherlich auch die ungewohnte Heimstärke des FCI in der Rückrunde, die zuletzt drei Siege im Sportpark in Folge einbrachte. Der Start in die Rückrunde brachte die selbe erfolgreiche Punkteausbeute wie der Start in die Saison und schon Anfang März waren sich damit viele Experten einig, dass der Ingolstädter Fußballclub seiner Premierensaison in der Bundesliga eine weitere folgen lassen würde. Ganz so entspannt sahen das die Schanzer Fans noch nicht, doch weitere Punkte aus dem Spiel gegen den direkten Tabellennachbarn Köln würde die Abstiegsängste definitiv nach und nach reduzieren.

Der FCI startete mit Ausnahme der Torwartposition mit der selben Startelf wie beim Punkterfolg in Hamburg, der die Norddeutschen ziemlich auf die Palme gebracht hatte. Zugegeben ist die Passquote und damit der Spielfluss bei Partien mit FCI-Beteiligung häufig ziemlich unterirdisch, doch gibt er dem Erfolg des Aufsteigers recht und zu Zusatzpunkten aufgrund der B-Note muss sich die FIFA erst noch durchringen (was ich persönlich in diesem Laden jedoch nicht für ausgeschlossen halte). Interessant wird sein, wie lange der FCI mit diesem Spielstil Erfolg hat und welche Entwicklungen er in den nächsten Monaten nehmen wird bzw. muss. Es entwickelte sich also auch gegen den Karnevalsverein ein Spiel auf überschaubarem Niveau, jedoch mit Zug zum Tor auf beiden Seiten. Der FCI brauchte einige Zeit, um sich auf den Gegner einzustellen und ging dann verdient in Führung: Da Costa brachte die gefühlt erste Flanke seines Lebens ins Ziel und Hinterseer ("wenns lafft, dann laffts") bestaunte die Zuschauer mit einem Laufweg, vor dem selbst Lewandowski oder Suarez den Hut zücken würden. Ganz nebenbei - man glaubt es kaum, angesichts der Selbstverständlichkeit mit der dieser Angriff abgeschlossen wurde - der erste Treffer aus dem Spiel heraus seit exakt 100 Tagen.

Auch in der zweiten Hälfte machten die Schanzer ein richtig gutes Spiel, ließen kaum etwas zu und hatten gute Chancen auf das 2:0. Umso ärgerlicher, was dann folgte: Aus dem Nichts traf Modeste zum 1:1, nachdem Özcan zuvor noch gegen Risse parieren konnte. In den letzten Minuten fehlte dann den Hausherren die Kraft die erneute Führung zu erzielen und so blieb es am Ende beim Unentschieden, das ob der Führung etwas ärgerlich, aufgrund des Punktekontos aber verschmerzbar ist.

Die Stimmung auf der Südtribüne  startete für ein Dienstagsspiel recht ordentlich. Der Einbruch nach gut 20 Minuten ist mittlerweile schon Routine, doch eine ordentliche Ansage der Vorschreier brachte einen ordentlichen Kurswechsel und noch vor dem Führungstreffer sprang der Funke sogar auf andere Tribünen über. Auch nach der Pause ging es ordentlich weiter, doch irgendwie war nach dem Ausgleich - ebenso wie bei der Mannschaft - die Luft raus.

Der Gästeblock zeigte zum Intro ein Banner "Fußball als Volkssport erhalten", dem uneingeschränkt zuzustimmen ist. Ansonsten war der Kölner Anhang einige Male gut auf der Südtribüne zu vernehmen.

 

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