Konstanz auf und abseits der Trainerbank ist ja nicht erst seit gestern eine Seltenheit im Haifischbecken deutscher Profifußball. Auch vor dem FCI machte diese Entwicklung nach dem Abschied von Jürgen Press 2008 nicht halt: Fink, Köppel, Wiesinger, Möhlmann, Oral, Kurz folgten in kurzen Abständen. Dann kam Hasenhüttl, der Rest sollte bekannt sein. Nach einem eher unrühmlichen Abschied vom Österreicher hatte man sich erhofft, mit Markus Kauczinski vor der nächsten Epoche zu stehen.

Doch leider stellte sich die Ära Hasenhüttl doch nur als kurzes Intermezzo des sich ansonsten munter drehenden Trainerkarussells heraus. Schade, dass man sich zu diesem Schritt gezwungen war, der aus der aktiven Fanszene nie gefordert wurde. Trotzdem eine nachvollziehbare Entscheidung nach zehn Liga-Spielen ohne Sieg. Es folgte eine intensive Trainersuche, die mit dem No-Name-Kandidaten Maik Walpurgis für erfolgreich erklärt wurde.

Angesichts dieser mutigen Entscheidung waren beim Spiel gegen Darmstadt alle Augen auf den Bundesliga-Neuling  gerichtet. Leider wieder einmal nicht allzuviele Augenpaare im Gästeblock, wo sich vielleicht 150 Seelen einfanden. „Zapfiger“ Wind im Stadion, Regen auf dem gesamten Hinfahrt, doch die ersten Sonnenstrahlen zum Anpfiff sollten ein gutes Omen für den ersten Sieg der Saison sein. Es folgte eine durchwachsene erste Halbzeit, in der nur Moritz Hartmann gefährlich vor dem gegnerischen Tor auftauchen konnte. Auch in der zweiten Halbzeit war die gezeigte spielerische Klasse auf mittelmäßigem Niveau. Darmstadt ließ einige Chancen liegen und so kam es, wie es leider zu viel zu selten kommt in dieser Saison: Ein Tor aus dem Nichts: Mo Hartmann kurz vor dem Sechzehner, Volley ins lange Kreuzeck – 1:0. Und endlich, endlich ließen wir uns trotz geballter Schlussoffensive der Darmstädter nicht mehr die Butter vom Brot nehmen. Der erste Dreierpack dieser Saison – da isser!

Was die Stimmung im Gästeblock angeht gibt es nicht viel Erwähnenswertes, bis auf ein paar neue Gesänge im Praxistest.  Der Nachhauseweg gestaltete sich auf jeden Fall sehr viel angenehmer als viele der Fahrten in den letzten Monaten. Hoffentlich war es nicht die letzte. Was von der momentanen Aufbruchstimmung unter dem neuen Trainer übrig bleibt, zeigt sich in den nächsten Partien. Die heiße Phase vor der Winterpause, sie hat begonnen.

 

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