Spiel eins nach der viel-diskutierten Partie gegen Bochum, in der sich sowohl die spielerische Schwäche als auch das zerrissene Verhältnis von Mannschaft und Fans mehr als deutlich offenbart hatte. Der Verein hatte nur zwei Monate nach dem angekündigten Ziel "Aufstieg" den Abstiegskampf ausgerufen und war nicht müde geworden dieses Wort auch möglichst in jeden Satz einzubauen. 

Die Vorfreude auf das sonst freudig erwartete Gastspiel am Bölle hielt sich in unserer Gruppe in Grenzen und auch vielen anderen mitgereisten Fans merkte man an diesem Tag eine abwartende und skeptische Haltung an. Der Support an diesem Tag bezog sich an diesem Nachmittag nahezu vollständig auf Stadt und Verein und kaum auf das Team auf dem Rasen. Kombiniert wurde dieser - zumindest optisch ganz ordentliche Auftritt - mit einem Intro zum Banner "Wir sind der Verein", das man in vielerlei Hinsicht deuten kann, jedoch neben dem Dauerthema 50+1 speziell auf eine Aussage im (viel zu spät anberaumten) Treffen mit dem Mannschaftsrat Bezug nahm.

Zum Spiel auf dem Rasen - zunächst das positive: Der aufgrund der vielen Ausfälle (Lezcano, Kutschke, Morales, Cohen, Träsch) stark veränderten Mannschaft kann man in dieser Woche keinen Vorwurf zu fehlendem Kampfgeist machen. Auch offensiv konnte das deutlich direktere Spiel gerade zu Spielbeginn gefallen, Kittel auf der Zehn und auch Leipertz überzeugten nicht nur durch ihre Koproduktion zur Führung nach 18 Minuten. In Abschnitt zwei verpasste man es jedoch erneut das zweite Tor nachzulegen und defensiv wirkte vieles noch immer nicht sattelfest. Der Ausgleich durch Kempe war aufgrund der Tatsache, dass es sich um einen unberechtigten Elfmeter handelte, somit zwar glücklich für die Lilien aber unterm Strich nicht unverdient.

Es bleibt somit festzuhalten, dass ein Punktgewinn beim Mitabsteiger eine Verbesserung zum Tiefpunkt der Vorwoche darstellt, aber ob diese Leistung auch gegen andere Mannschaften genügt hätte, darf weiter bezweifelt werden. Positiv ist zumindest, dass das Team nach dem Spiel zum Zaun kam und man somit unter der Woche wohl nicht nur gegen eine Wand geredet hat. Es ist aber auch klar, dass es zu einem echten Schulterschluss noch ein weiter Weg ist.


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