Für das Heimspiel gegen die SG Dynamo aus Dresden konstruierte die lokale Presse wieder mal die wildesten Szenarien. In der Tat war es interessant wie das Ingolstädter Heimpublikum nach den teilweise vernichtenden Gesängen vor zwei Wochen reagieren würde. Am Ende musste aber auch der Donaukurier-Praktikant bei seinem ersten Besuch im Fanblock feststellen, dass die Dresdner weder das Stadion auseinandergenommen noch ein Heimspiel hatten. 

Zum Einlauf der Mannschaften entschied sich unsere Gruppe für ein großes Banner zum wichtigen Thema "50+1", das in der Folgewoche auf der DFL-Versammlung richtungsweisend behandelt werden sollte. Das ganze wurde durch Konfetti unterlegt und sollte kaum jemandem im Stadion und vor allem in der FCI-Führungsetage entgangen sein. Nachdem bereits zahlreiche Fanclubs der Südtribüne und Gegengerade in den Tagen vor dem Spiel als Unterstützer der deutschlandweiten Aktion "50+1 bleibt" aufgetreten waren, sollte dies somit ein weiteres Zeichen darstellen, um die Einstellung der FCI-Fans zu untermauern.

Der Support startete im Vergleich mit den letzten Heimspielen deutlich verbessert - trotz fünf siegloser Spiele in Folge. Auch der Gästeblock sowie die vielen Gelb-Schwarzen in den umliegenden Blöcken legte erwartungsgemäß stimmgewaltig los, sollte jedoch im Verlauf des Spiels deutlich nachlassen.

Auf dem Rasen, der vor Spielbeginn noch von vielen Ehrenamtlichen befreit worden war (danke dafür!), brauchten beide Teams eine gewisse Anlaufzeit. Nach einer Viertelstunde eroberten die wie in der Vorwoche sehr aufmerksamen und aggressiven Schanzer den Ball im Mittelfeld, Kittel steckte perfekt auf Pledl durch, der diese Großchance glücklicherweise dieses Mal nicht liegen ließ - 1:0. Der überlegene FCI bleib am Drücker und erhöhte durch Innenverteidiger Schröck (aus dem Spiel heraus!) erneut wunderbar freigespielt durch Kittel auf 2:0.

Im zweiten Spielabschnitt deutete zunächst alles darauf hin, dass die schwarz-roten diese komfortable Führung zum ersten Sieg seit Anfang Februar locker über die Zeit bringen könnten, doch erneut machte man es sich selbst schwer: Gaus schubste Koné ohne Grund im Strafraum - selbiger verkürzte vom Punkt. Dresden war nun am Drücker und kam rund 10 Minuten - natürlich mal wieder nach einer Ecke - tatsächlich noch zum Ausgleich.

Anstatt aber die Köpfe hängen zu lassen herrschte Aufbruchsstimmung auf dem Platz und den Rängen. Vom Anstoß weg machte der FCI klar, dass heute ein Dreier her sollte und das Publikum trug seinen Teil dazu bei. Längst fragte niemand mehr nach einer "gelb-schwarzen Invasion" sondern das Stadion trieb den Fußballclub endlich wieder stimmgewaltig nach vorne. Schröck und Matip scheiterten noch, doch in der Nachspielzeit zahlte sich der Wille aus: der überragende Kittel verwandelte einen Abpraller punktgenau zur erneuten Führung und legte schließlich noch uneigennützig zum 4:2 für Cohen quer. Vier Torbeteiligungen (und es hätten bei kaltschnäuzigeren Mitspielern durchaus noch mehr sein können) unseres Zehners, der wieder in Topform zu kommen scheint. Am Ende ein richtig wichtiger Sieg angesichts der übrigen Ergebnisse und vor allem wieder ein Erfolgserlebnis, das Mannschaft und Fans näher zusammen bringt.


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