Die wirklich aller-aller-letzte Chance doch noch ins Rennen um den Relegationsplatz einzugreifen war das Heimspiel gegen die Kieler Störche, die eben jenen dritten Rang seit Wochen belegten. Die unwahrscheinliche Möglichkeit trotz der eher mageren Ergebnisse der letzten Spiele bestand ohnehin nur, da der Aufsteiger ebenfalls nur drei Siege seit November einfahren konnten. Dass man damit noch immer in den Top drei der Liga steht, spricht Bände.
Die Schanzer hatten vor allem etwas gut zu machen aus der schwachen Partie in Düsseldorf in der Vorwoche und kündigten von allen Seiten an sich "mit einem Heimsieg bei den Fans dafür zu rehabilitieren". Nun, was soll man sagen? Schlimmer geht’s immer.
Der FCI versuchte das Spiel zu machen, schaffte es aber erneut nicht sich hochkarätige Chancen zu erarbeiten, geschweige denn die sich bietenden Halb-Chancen zu verwerten. Auf der Gegenseite zeigten die Gäste all das, was die schwarz-roten in dieser Saison vermissen lassen: Tempo, Spielfreude, Zielstrebigkeit und Effizienz. Der Kieler Führung folgte vor der Pause zwar der Ausgleich, der jedoch einzig auf die individuelle Klasse von Pledl und Kittel zurückzuführen ist.
In Abschnitt zwei führte der letztjährige Drittligist den Vorjahres-Bundesligisten vor. Ein Konter folgte dem nächsten und Kiel deckte schonungslos alle Schwächen unserer Mannschaft auf - innerhalb von 14 Minuten klingelte es vier mal und man muss am Ende wohl noch froh sein, dass die Demütigung nicht noch höher ausfiel.
Bemerkenswert aber möglicherweise auch etwas erschreckend ist die Tatsache, dass der Support von unserer Seite über das gesamte Spiel auf ordentlichem Niveau und durchweg positiv blieb. Vielleicht haben manche aus der teils unsachlichen Kritik vor einigen Wochen gelernt, vielleicht merken viele aber auch einfach, dass es nichts mehr bringt sich darüber noch aufzuregen. Man merkt in zahlreichen Gesprächen und Situationen wie froh jeder in der Kurve ist, wenn diese Saison mit dieser Mannschaft endlich vorbei ist.
Der Blick geht jetzt endgültig nach unten. Nachdem der gesamte Tabellenkeller gepunktet hat, sind es plötzlich nur noch vier Punkte auf die Abstiegsrelegation und fünf Punkte auf Rang 17 und es spricht schon Bände, dass der selbsternannte Aufstiegskandidat vor dem vorletzten Spieltag noch immer nicht gerettet ist. Verrückte Liga hin oder her - wenn man nicht langsam aufwacht kann es in den verbleibenden beiden Spielen noch ein böses Erwachen geben. Dieser Mannschaft ist leider alles zuzutrauen.
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